Airbus A220Swiss betroffen: Handgepäckfächer könnten zur Gefahr werden
Handgepäckfächer bei Notlandung gefährlich, Risiko von Kraftstoffleck: Viele Betreiber müssen ihre Airbus A220 überprüfen lassen – auch die Swiss.
Darum gehts
Die Luftfahrtbehörde hat zwei Lufttüchtigkeitsanweisungen für den Airbus A220 erlassen.
Falsche Materialien bei Befestigungen können zu strukturellen Schäden und Kraftstofflecks führen.
Handgepäckfächer sind bei Notlandungen nicht ausreichend gesichert und stellen ein Verletzungsrisiko dar.
Betroffen sind unter anderem Swiss, Air Baltic und Delta Air Lines.
Die zuständige Luftfahrtbehörde hat kürzlich zwei sogenannte Lufttüchtigkeitsanweisungen für den Airbus A220 herausgegeben. Betroffen sind etwa Air Baltic, aber auch die Swiss, wie «Aerotelegraph» berichtet.
Airbus A220: Falsche Materialien verbaut
Am 10. März trat die erste Anweisung in Kraft, welche sich auf falsch verwendete Befestigungselemente bei Airbus A220-100 und A220-300 bezieht. Statt Nickellegierung wurden Titan-Befestigungen an einer wichtigen Schnittstelle zwischen den Flügelkästen verbaut. Dies könnte die Verbindungsfestigkeit verringern, strukturelle Schäden verursachen und sogar zu einem Kraftstoffleck führen.
Die entsprechenden Elemente müssen deshalb 500 Flüge nach Inkrafttreten der Anweisung oder spätestens nach 10'000 Flügen vom Betreiber überprüft werden. Sollten Titanelemente festgestellt werden, muss Airbus in Kenntnis gesetzt werden. Der Flugzeugbauer informiert dann über das weitere Vorgehen.
Handgepäckfächer nicht genügend gesichert
Die zweite Lufttüchtigkeitsanweisung dreht sich um die Handgepäckfächer in den Flugzeugen und tritt am 17. März in Kraft: Eine Qualitätsprüfung ergab, dass die Spannschrauben der Zugstangen nicht ausreichend gesichert sind. Da alle Fächer betroffen sein können, besteht im Falle einer Notlandung das Risiko, dass sie sich lösen und Passagiere verletzen.

Die zweite Lufttüchtigkeitsanweisung dreht sich um die Handgepäckfächer im Flugzeug.
NurPhoto via Getty ImagesEine Prüfung der Stangen ist nötig. Spätestens 48 Monate nach Inkrafttreten der Anweisung wird darum eine neue Einstellung nötig. Ein neuer Einbau von Teilen wird gemäss Airbus nicht nötig sein.
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Die Airbus-Modelle A220-100 und A220-300 bestimmter Seriennummern sind von den Anweisungen betroffen. Zu den Betreibern, die nun gefordert sind, gehören Delta Air Lines, Air Baltic, Swiss, Korean Air, Air Tanzania, Breeze Airways, Cyprus Airways, Egypt Air, Jetblue, Air Austral, Air France, Iraqi Airways und ITA Airways.
Das sagt die Swiss
Die Swiss gibt auf Anfrage des «Aerotelegraph» an, die Umsetzung der beiden neuen Lufttüchtigkeitsanweisungen der kanadischen Luftfahrtbehörde sei in Vorbereitung. «Wir führen erforderliche Inspektionen stets innerhalb der vorgeschriebenen Intervalle durch und planen sie dabei immer so früh wie möglich in geeignete Bodenzeiten der Flugzeuge ein», heisst es.

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