Airbus-Chef räumt Fehler beim A 350 ein
Airbus-Präsident Gustav Humbert hat Fehler in der Konzeption und der Marktbewertung des Grossraumflugzeug-Projekts A 350 eingeräumt.
Humbert sagte am Mittwoch auf der ILA in Berlin, Airbus habe die Boeing-Konkurrenz in diesem Segment unterschätzt. Es werde Änderungen am Konzept geben, die im Sommer veröffentlicht werden sollten. Einzelheiten nannte er nicht.
Erst am Vortag hatten die «Airbus-Minister» der an dem Flugzeugprojekt beteiligten europäischen Staaten auf der Luftfahrtausstellung Änderungen an dem Konzept des geplanten Grossraumflugzeugs verlangt, das mit der für 2008 angekündigten Boeing 787 «Dreamliner» konkurrieren soll. Im Detail verlangten sie Verbesserungen unter anderem bei der Reichweite und dem Spritverbrauch. Humbert sagte, geplant seien «einige substanzielle Änderungen». Sie würden erst sowohl mit den Kunden als auch intern und mit den Eigentümern diskutiert, bevor sie an die Öffentlichkeit gebracht würden.
Als positiv wertete der Airbus-Chef, dass die Projektentwicklung noch nicht so weit fortgeschritten sei, dass wesentliche Änderungen unmöglich seien. Ziel des Konzerns sei auf jeden Fall, auch in dem Segment der Grossraumflugzeuge mit 250 bis 260 Sitzen mehr als 50 Prozent Marktanteil zu erringen. Humbert schätzte das Marktpotenzial auf 5000 bis 6000 Flugzeuge in den nächsten 20 Jahren. (dapd)