Nachhaltiger Fliegen – Airbus-Maschine fliegt mit Treibstoff aus altem Speiseöl

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Nachhaltiger FliegenAirbus-Maschine fliegt mit Treibstoff aus altem Speiseöl

Noch handelt es sich um Testflüge des europäischen Flugzeugbauers Airbus. Doch der Plan ist, bis 2030 Flugzeuge nur noch mit nachhaltigem Treibstoff zu betanken.

Künftig sollen Airbus-Flugzeuge mit nachhaltigem Treibstoff betankt werden.
Der Treibstoff wird hauptsächlich aus altem Speiseöl hergestellt.
Derzeit werden noch Tests durchgeführt.
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Künftig sollen Airbus-Flugzeuge mit nachhaltigem Treibstoff betankt werden.

AFP

Darum gehts

  • Sustainable Air Fuel soll die Luftfahrt nachhaltig machen.

  • Airbus hat deshalb am Donnerstag erstmals einen A319neo mit altem Speiseöl im Tank auf einen Testflug starten lassen.

  • Weitere Tests sollen folgen.

  • In neun Jahren soll dann nur noch mit nachhaltigem Kraftstoff geflogen werden.

Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat eine Testreihe mit nachhaltig hergestelltem Kerosin gestartet. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, flog am Vortag eine Maschine des Typs A319neo drei Stunden lang ausschliesslich mit sogenanntem Sustainable Air Fuel (SAF) im Tank über dem Firmensitz in Toulouse. Der Treibstoff wurde hauptsächlich aus altem Speiseöl hergestellt.

Die Tests sollen bis Mitte 2023 fortgesetzt werden. Erste Ergebnisse soll es kommendes Jahr geben. An dem Projekt sind neben Airbus, die französischen Luftfahrtkonzerne Safran und Dassault, das Forschungszentrum Onera sowie französische Behörden beteiligt. Neben Flugzeugen sollen kommendes Jahr auch Helikopter des Typs Airbus H160 mit den alternativen Treibstoffen getestet werden.

Derzeit sind Flugzeuge für den Betrieb mit 50 Prozent SAF aus Biomasse und Wasserstoff zertifiziert. Die Branche geht davon aus, dass sie bis 2030 kommerzielle Flugzeuge komplett mit nachhaltigen Kraftstoffen betreiben kann.

Beim Betrieb mit SAF stehen die Ingenieure allerdings vor dem Problem, dass die unterschiedliche chemische Zusammensetzung im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin, Dichtungsprobleme im Motor und den Kraftstoffleitungen verursachen kann. Künftige Flugzeuge könnten bereits so konstruiert werden, dass das kein Problem mehr ist. Bei aktuellen Flugzeugen müssen dem SAF bestimmte aromatische Moleküle zugesetzt werden, die die Eigenschaften von Kerosin imitieren.

Weitere Herausforderung für die Branche wird der Ausbau der Produktionskapazitäten für SAF sein. Alternative Kraftstoffe machten 2019 nämlich weniger als 0,1 Prozent der gesamten Kraftstoffmenge in der Luftfahrt aus. Um die Produktion nachhaltiger Kraftstoffe voranzutreiben, beabsichtigt die Europäische Kommission eine Verpflichtung zur Beimischung von zwei Prozent SAF zum Treibstoff im Jahr 2025, fünf Prozent im Jahr 2030 und bis zu 63 Prozent im Jahr 2050. Die USA wollen hingegen durch Steuergutschriften Anreize setzen.

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(AFP/roy)

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