Al Fayed erreicht Teilsieg im Fall Diana
Zur gerichtlichen Untersuchung des Unfalltods von Prinzessin Diana und Dodi al Fayed werden nun doch Geschworene zugelassen. Mohamed al Fayed, der Vater von Dianas Freund, setzte dies vor Gericht in London durch.
Nach dem Richterspruch zeigte er sich zuversichtlich, «dass zweifellos festgestellt wird, dass es Mord war».
Mit ihrem Urteil vom Freitag hoben die drei Richter die Entscheidung von Untersuchungsrichterin Baronin Elizabeth Butler-Sloss auf, das Verfahren ohne eine Jury zu führen. Die Anwälte von Harrods-Besitzer Mohamed al Fayed hatten angeführt, Butler-Sloss verfüge möglicherweise nicht über die notwendige Unabhängigkeit. Nur Geschworene könnten sicherstellen, dass die Öffentlichkeit Vertrauen in das Verfahren habe.
Die Richter befanden nun, Geschworene müssten unter anderem deswegen an der Untersuchung beteiligt sein, weil ein solch tragischer Vorfall sich wiederholen könne. Sie verwiesen darauf, dass Paparazzi weiterhin Prominente verfolgten - und dabei auch Fahrzeugen nutzten. Diana und Dodi al Fayed kamen am 31. August 1997 in Paris bei einem Autounfall ums Leben, nachdem ihr betrunkener Fahrer Henri Paul gegen einen Pfeiler geprallt war. Ihnen waren Fotografen gefolgt.
Mohamed al Fayed hat Vorwürfe erhoben, das Königshaus sei angesichts einer bevorstehenden Heirat seines Sohnes mit der Exfrau von Prinz Charles erzürnt gewesen, und Geheimdienstagenten für den Tod des Paares verantwortlich gemacht. Mit Blick auf diese Vorwürfe erklärten die Richter, in Fällen, in denen der Staat in irgendeiner Weise Verantwortung tragen könnte, sollten Geschworene herangezogen werden.
Richterin Butler-Sloss hatte ihre Entscheidung gegen eine Jury damit begründet, dass es schwierig wäre, Geschworene zu finden, die in dem Fall unvoreingenommen urteilen könnten und nicht die Berichterstattung der Medien über den tödlichen Unfall und über die anschliessenden Ermittlungen verfolgt hätten. Ausserdem werde es den Geschworenen schwer fallen, die Masse an Beweisen einzuordnen. (dapd)