Junge FrauenAlarmierende Zahlen – Spitalaufenthalte wegen Depressionen nehmen stark zu
Spitalaufenthalte aufgrund von psychischen oder Verhaltensstörungen haben zwischen 2020 und 2021 bei jungen Menschen stark zugenommen. Auffällig ist, dass Frauen viel häufiger betroffen sind.
Darum gehts
Hospitalisierungen aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen nahmen 2020 und 2021 zu.
Besonders betroffen sind Personen im Alter von zehn bis 24 Jahren. Bei Frauen dieses Alters gab es eine Zunahme um 26 Prozent, bei Männern um sechs Prozent.
Erstmals übersteigen die Hospitalisierungen wegen der psychischen Gesundheit diejenigen aufgrund von Verletzungen in dieser Altersgruppe.
Wie das BAG mitteilt, stieg zwischen 2020 und 2021 die Zahl der stationären Spitalaufenthalte wegen psychischer und Verhaltensstörungen bei Mädchen und jungen Frauen im Alter von zehn bis 24 Jahren um 26 Prozent an. Bei Männern im gleichen Alter stieg die Zahl der Hospitalisierungen um sechs Prozent an. Bei Erwachsenen ab 25 Jahren blieb die Zahl fast konstant mit einem moderaten Anstieg von einem Prozent.
Anstieg der Hospitalisierungen wegen Depressionen bei Frauen um 42 Prozent
«Im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie waren die am häufigsten aufgetretenen Störungen bei jungen Frauen affektive Störungen (hauptsächlich Depressionen; +14 Prozent) und bei jungen Männern Störungen durch psychotrope Substanzen (+8 Prozent)», schreibt das Bundesamt für Gesundheit. 2021 haben die Hospitalisierungen wegen affektiver Störungen auch bei Männern mit einem Anstieg von 14 Prozent deutlich zugenommen. Bei Frauen war der Anstieg noch markanter: «Bei den jungen Frauen kam es zu einem ausserordentlichen Anstieg um 42 Prozent.»
«Vor allem die neurotischen Störungen, die mit Stressfaktoren einhergehen, nahmen 2021 zu (+22 Prozent bei jungen Frauen, +13 Prozent bei jungen Männern)», schreibt das BAG in einer Medienmitteilung. Die Kategorie der sonstigen psychischen Störungen, die Persönlichkeitsstörungen und Essstörungen umfasst, verzeichnete 2021 bei jungen Frauen eine Zunahme von 24 Prozent.
Mehr Hospitalisierungen aufgrund der Psyche als wegen Verletzungen
«Zum ersten Mal waren psychische Störungen die häufigste Ursache für eine Hospitalisierung bei den Zehn- bis 24-Jährigen (19’532 Fälle), gefolgt von Verletzungen (19’243 Fälle).» Zudem seien 3124 Patientinnen und Patienten in dieser Alterskategorie 2021 wegen Selbstverletzungen oder Suizidversuchen hospitalisiert worden. Das entsprach einer Zunahme von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 70 Prozent dieser Hospitalisierungen betrafen junge Frauen und Mädchen, so die Medienmitteilung des BAG.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, eine psychische Erkrankung?
Hier findest du Hilfe:
Pro Mente Sana, Tel. 0848 800 858
Kinderseele Schweiz, Beratung für psychisch belastete Eltern und ihre Angehörigen
Verein Postpartale Depression, Tel. 044 720 25 55
Angehörige.ch, Beratung und Anlaufstellen
VASK, regionale Vereine für Angehörige
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Angst- und Panikhilfe Schweiz, Tel. 0848 801 109
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Suizidgedanken? Oder hast du jemanden durch Suizid verloren?
Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Mente Sana, Tel. 0848 800 858
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Kinderseele Schweiz, Beratung für psychisch belastete Eltern und ihre Angehörigen
Angehörige.ch, Beratung und Anlaufstellen
Verein Familientrauerbegleitung.ch
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