«Alle Kliniken sind überfüllt», sagt Chefärztin der Kinderpsychiatrie

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Wegen Corona am Anschlag«Alle Kliniken sind überfüllt», sagt Chefärztin der Kinderpsychiatrie

Die zweite Coronawelle trifft Kinder und Jugendliche besonders hart. Die auf sie spezialisierte Psychiatrie im Kanton Baselland kann kaum noch Patienten unterbringen, obwohl sie behandelt werden sollten.

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie Baselland ist überlastet.
Die Klinik hat seit Ausbruch der zweiten Coronawelle Schwierigkeiten, Patienten unterzubringen.
Kinder und Jugendliche geraten oft in Krisen, wenn ihr Schutznetz von Bezugspersonen zusammenbricht. (Symbolbild)
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Die Kinder- und Jugendpsychiatrie Baselland ist überlastet.

Google Maps/Kurt Hofstetter

Darum gehts

  • Kinder und Jugendliche leiden stark unter der Corona-Pandemie.

  • Die Kinder- und Jugendpsychiatrie Baselland kann kaum noch Patienten aufnehmen.

Kinder und Jugendliche leiden stark unter der zweiten Coronawelle. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie Baselland stösst an ihre Grenzen, wie das Regionaljournal des SRF berichtet. «Alle Kliniken sind überfüllt. Wir haben Mühe, noch irgendein Kind aufzunehmen», sagt Brigitte Contin-Waldvogel, Chefärztin der Klinik, gegenüber dem Radiosender.

Laut Contin-Waldvogel ist der Zeitraum um die Monate November und Dezember ohnehin schon «eine schlimme Zeit». Jetzt, wo die zweite Coronawelle über das Land schwappt, sei es noch schlimmer. In der geschlossenen Klinik, wo Patienten mit besonders schweren Leiden behandelt werden, seien die Zimmer bereits doppelt belegt. Und auch in der ambulanten Behandlung habe sich die Zahl der Fälle verdoppelt.

Kinder leiden mit ihren Eltern

Die Corona-Pandemie setzt die gesamte Bevölkerung unter Druck. Kinder sind jedoch darum besonders verwundbar, weil sie auf das Schutznetz ihrer Bezugspersonen angewiesen sind. Dieses bricht nun oft zusammen, wie Contin-Waldvogel sagt.

Das Regionaljournal hat auch mit der Psychologin Diana Vorpe von der Familienberatung Basel-Stadt gesprochen. «Probleme die bereits belastend sind, werden noch belastender und können Familien auseinanderreissen», sagt sie. Für Familien die ohnehin schon mit Schwierigkeiten zu kämpfen hätten, sei das ein Jobverlust oder Substanzmissbrauch, könnten die Folgen der Pandemie das Fass zum Überlaufen bringen.

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