Ukraine-KriegAllein in der Kirche – so einsam feiert Wladimir Putin Weihnachten
Ein Video zeigt, wie der russische Präsident, nur umgeben von Kirchendienern, das orthodoxe Weihnachtsfest zelebriert. In der Ukraine dauern die Kämpfe derweil trotz einseitiger Waffenruhe an.
Der russische Präsident Wladimir Putin stand zum orthodoxen Weihnachtsfest in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale.
20Min/sla/AFPDarum gehts
Staatliche russische Medien haben Fotos und Videos von Putins Weihnachtsfest verbreitet.
Dieses zeigt ihn nur umgeben von Kirchendienern in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale auf dem Gelände des Kremls.
Der 70-Jährige sagte dabei, dass der Feiertag dazu diene, in der Gesellschaft unvergängliche geistliche Werte und moralische Richtlinien wie Barmherzigkeit, Mitgefühl, Güte und Gerechtigkeit zu bekräftigen.
Es ist das erste orthodoxe Weihnachtsfest seit dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine. Wladimir Putin hat dieses auf dem Gelände des Kremls in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale gefeiert, wie Video- und Bildmaterial von staatlichen russischen Medien zeigt.
Einer Kreml-Mitteilung zufolge sagte der russische Präsident: «Dieser helle, geliebte Feiertag inspiriert die Menschen zu guten Taten und Bestrebungen und dient dazu, in der Gesellschaft unvergängliche geistliche Werte und moralische Richtlinien wie Barmherzigkeit, Mitgefühl, Güte und Gerechtigkeit zu bekräftigen.»
«Zynische Propaganda-Geste»
Der Kremlchef dankte zudem der russisch-orthodoxen Kirche für ihre gesellschaftliche Rolle. Deren einflussreiches Oberhaupt, Patriarch Kirill, gilt als glühender Unterstützer des Kriegs gegen die Ukraine, in dem bereits Tausende Zivilisten getötet und viele weitere verletzt wurden. Seit dem Herbst beschiesst die russische Armee zudem gezielt die ukrainische Energie-Infrastruktur, weshalb viele Menschen in der kalten Jahreszeit zeitweise oder dauerhaft ohne Heizung, Strom- und Wasserversorgung sind.
Vor diesem Hintergrund werten viele Beobachter auch eine von Putin angeordnete einseitige Weihnachts-Waffenruhe als zynische Propaganda-Geste. Offiziell sollte die russische Feuerpause bis Samstagabend 22.00 Uhr MEZ gelten, wird aber nach ukrainischen Angaben nicht eingehalten. Aus der Region Luhansk meldete Gouverneur Serhij Haidai am Samstag andauernden Beschuss und Angriffe.
Kiew meldet Verstösse gegen Waffenruhe
In den ersten drei Stunden der von Putin für das orthodoxe Weihnachtsfest angekündigten Feuerpause seien ukrainische Stellungen 14 Mal beschossen worden, ausserdem habe es drei Sturmangriffe gegeben. Haidais Angaben liessen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.
Das britische Verteidigungsministerium erklärte, die Kämpfe seien «im üblichen Umfang» in die orthodoxen Weihnachtsfeiertage gegangen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Freitag, seine Truppen hätten ukrainischen Beschuss erwidert. Es war allerdings nicht klar, ob diese Schusswechsel vor oder nach Beginn der angekündigten Waffenruhe stattfanden.
Beschäftigt dich oder jemanden, den du kennst, der Krieg in der Ukraine?
Hier findest du Hilfe für dich und andere:
Fragen und Antworten zum Krieg in der Ukraine (Staatssekretariat für Migration)
Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer SRK, Tel. 058 400 47 77
Kriegsangst?, Tipps von Pro Juventute
Beratungsangebot (Deutsch, Ukrainisch, Russisch), von Pro Juventute
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Anmeldung und Infos für Gastfamilien:
Schweizerische Flüchtlingshilfe, Tel. 058 105 05 55
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