
Wer den Dreh erst einmal raus hat, kreiert seinen Matcha im Handumdrehen.
Monstera / PexelsKaffee-AlternativeAlles, was du über das Trendgetränk Matcha wissen musst
Japanischer Matchatee ist gesund, hält konstant wach und beinhaltet ein schönes Ritual. Eine Expertin erklärt, wie du das grüne Pulver perfekt und fehlerfrei zubereitest.
Die einen lieben den Grüntee, dessen Blätter zu Pulver vermahlen werden, die anderen sind (noch) skeptisch, was den Geschmack anbelangt. Wie viele andere entdeckte Carolin Willner Matcha für sich, als sie auf der Suche nach einer Alternative zu Kaffee war. Dann gründete sie ihren Brand Ceremony Matcha.
Was ist so toll an Matcha?
Die im Matcha enthaltene Aminosäure L-Theanin mildert den aufputschenden Effekt des Koffeins enorm ab. «Du wirst in einen fokussierten, aber entspannten Zustand versetzt. Totale Zen-Energy!», so Carolin. Matcha enthält ausserdem sehr viele Antioxidantien.
Da das Koffein beim Matcha langsamer aufgenommen wird, ist die gewonnene Energie langanhaltender. Zudem kommt es nicht zum Tief, das man vom Kaffee kennt.
Über Ceremony Matcha
Das brauchst du, um Matcha selber zu machen
Hochwertiges Matchapulver
Wasserkocher; am besten mit Temperaturanzeige
Schüssel zum Verrühren und Trinken
Hölzerner Löffel oder den abgerundeten Bambuslöffel Chashaku
Bambus-Besen oder Bamboo-Whisk (alternativ kannst du einen elektronischen Handwhisk verwenden)
Die richtigen Tools machen bei der Zubereitung von Matcha einen enormen Unterschied. «Man braucht nicht alles, aber investiere in einen Bamboo-Whisk – das ist der kleine Besen zum Verrühren», so Carolin. Er sorgt für die perfekte Suspension von Pulver, Luft und Wasser.
Richtige Pflege des Bamboo-Whisks
Pflegst du deine Utensilien richtig, können sie viel länger halten. Carolin erklärt: «Damit die kleinen Zinken des Bamboo-Whisks beim Verquirlen nicht brechen, feuchte ihn vor der Matcha-Zubereitung etwas an. Wasche ihn nach der Zubereitung aus und lasse ihn gut trocknen. Du kannst ihn auch auf einem Halter aus Keramik aufbewahren. So behält er seine Form und fliegt nicht in der Küchenschublade herum».
So wird dein Matcha-Schaum perfekt
Das Wichtigste für einen gelungenen Matcha ist sein schöner Schaum. «Durch das Verrühren von Matchapulver mit Wasser und dem Kontakt mit der umliegenden Luft, entsteht eine Suspension, die für die grüne Wolke im Becher sorgt. Dafür müssen aber die Mengenverhältnisse von Matchapulver, die Wassertemperatur und die Handbewegung stimmen», weiss Carolin.
Damit dein Matcha richtig schön schaumig wird, nutzt du den Bamboo-Whisk für eine schnelle Zick-Zack- oder W/M-Bewegung. Diese erzielt eine schaumige Konsistenz. «Es dauert rund 20 Sekunden, bis der Schaum sich bildet. Und je weniger Wasser, desto besser funktioniert es».
Die richtige Matcha-Wassertemperatur
Das für deinen Matcha aufgekochte Wasser sollte maximal 80°C heiss sein. «Sonst verbrennen die gemahlenen Teeblätter, was den Geschmack bitter macht und dem Matcha die Nährstoffe nimmt». Gut, dass es Wasserkocher mit Temperaturanzeige gibt. Wenn nicht vorhanden, findest du hier Tricks, wie du die richtige Temperatur auch ohne Anzeige erreichst:
Trick 1: Kaltes Wasser beimischen
Gib 3 Deziliter kaltes Wasser auf 1 Liter aufgekochtes Wasser dazu.
Trick 2: Das Wasser umgiessen
Giesse kochendes Wasser dreimal zwischen zwei (kalten) Tassen hin- und her.
Trick 3: Das Wasser abkühlen lassen
1 Liter Wasser aufkochen und die Kanne rund 10 Minuten abkühlen lassen.
Die richtige Reihenfolge und Matcha-Menge
Um bei der Zubereitung deines Matchas in der richtigen Reihenfolge vorzugehen, füllst du erst ein bis zwei Gramm Matcha (½ – 1 Teelöffel) in eine Schüssel und fügst 50-70 Milliliter maximal 80° C heisses Wasser hinzu. Für einen Matcha Latte gibts noch geschäumte oder warme Milch obendrauf. Dazu unten mehr.
Woraus wird Matcha getrunken?
«Traditionell trinkst du den Matcha aus einer japanischen Keramikschale, auch genannt Chawan, die speziell für die Zubereitung und den Genuss von Matcha benutzt wird», erklärt Carolin. So wird Matcha auch in der traditionellen japanischen Teezeremonie (sadō oder chadō) zubereitet und getrunken.

Nach der Matcha-Pause bist du in der Regel extrem lang fit und fokussiert.
Ceremony MatchaEin Chawan sollte am besten eine Schale mit möglichst flachem Boden, steiler Wand und grosser Öffnung sein. Man kann direkt daraus trinken oder man leert den Inhalt in eine Tasse und trinkt dann aus dieser. «Wenn man es ganz richtig machen will, wärmt man die Schale vorher mit heissem Wasser vor, schüttet dieses dann aus und trocknet alles vor der Zubereitung komplett ab».
Typische Fehler bei der Matcha-Zubereitung
Matcha pur, Matcha Latte oder Matcha Tonic
Traditionellerweise wird Matcha einfach pur als Tee getrunken. Durchgesetzt haben sich aber vor allem auch der Matcha Latte mit aufgeschäumter Milch und der Iced Matcha (Latte).
«Hafermilch passt sehr gut, da sie eine leichte Süsse hat, gut balanciert und deshalb ideal zum leicht bitteren umami Geschmack von Matcha passt», so Carolin. Matcha Latte erfolgt wie die Grundzubereitung: Einen Matcha-Shot aufschäumen, dann die aufgeschäumte Milch hinzufügen wie bei einem Cappuccino.
Weitere Arten, um Matcha zu geniessen
Anlässlich ihres Pop-ups im Zürcher Viadukt hat Carolin verschiedene Getränke mit Matcha ausprobiert – vom erfrischenden Matcha Tonic über Matcha Affogato bis zu Matcha mit weisser Schokolade. Auch verschiedene Drinks, wie Matcha Gin Tonic, können mit dem Grüntee zubereitet werden. Dasselbe gilt fürs Backen. Hierfür wird jedoch eine andere, weniger wertvolle Matchasorte genutzt.
So machst du deinen Matcha fotogen
Die Farbe des Matchas hängt von der Qualität ab
Dass ein Matcha schön leuchtend grün aussieht, hängt von der Qualität des Pulvers ab. Matchablätter aus der ersten Ernte im Frühling bringen ein helles leuchtendes Grün in den Becher. Tiefere Qualitäten sind moosig-gelblich. Die Blätter wurden dann im Spätsommer oder Herbst geerntet, die Blätter sind dunkler und bitterer, weshalb der Matcha auch weniger Nährstoffe enthält.
Hohes Glas für Iced Matcha und Latte Art zaubern
Wer für den perfekten Look seines Iced Matcha mit Strohhalm und Eiswürfeln ein hohes Glas nutzen möchte, kippt seinen Matcha möglichst zackig aus der Bowl. Wer kann, verschönert seinen Matcha Latte mit Latte Art.
Wie verändere ich den Matcha-Geschmack?
«Wer denn erdigen umami Geschmack des Matchas nicht so gerne mag, kann ihm etwas Süsse geben. Das gelingt mit der Verwendung von Hafermilch, Agavensirup oder Honig – wobei letzteres das Umami übertönt. Alternativ kannst du deinem Matchapulver auch etwas Vanille oder Vanillepulver hinzufügen», empfiehlt Carolin.
Auf die Frage, was beim Matchageschmack entscheidend ist, sagt sie: «Der eigene Geschmack und das Herantasten. Und es ist eine Frage der Qualität. Der günstige Kochwein schmeckt ja auch nicht im Glas».
Worauf sollte man beim Kauf von Matcha achten?
Wie trinkst du deinen Matcha am liebsten? Hast du Tipps für die Zubereitung, den Geschmack oder kennst du schöne Becher?