
Auf der Suche nach perfekten Zähnen greifen viele zu Veneers – aber wie schädlich sind die Keramikplatten für die eigenen Zähne?
Pexels/Karolina GrabowskaHollywood-SmileAlles, was du über Veneers wissen musst
Sind sie der Weg zum Traumlächeln, eine Horror-Behandlung oder vielleicht sogar beides? Um Veneers ranken sich viele Mythen. Wir haben deshalb mit einem Experten geklärt, was wirklich abläuft.
Geht es um ein perfektes Lächeln, dreht sich das Gespräch früher oder später um Veneers. Das sind hauchdünne Keramikschalen, die auf die eigenen Zähne aufgesetzt werden und sie in Form, Stellung und Farbton optimieren – so weit zumindest die Theorie.
Wie wichtig sind dir perfekte Zähne?
Denn auch wenn Veneers keinen Seltenheitswert mehr haben, tauchen im Internet immer wieder gruselige Bilder auf. Darauf zu sehen: Personen, die angeblich kurz vor einer Behandlung stehen, jeweils mit stark heruntergeschliffenen Zähnen, von denen nur noch Stummel übrig sind. Ist das tatsächlich der Preis, den man für den Hollywood-Look zahlen muss? Dr. med. dent. Cedric Regez, Zahnarzt und Mitinhaber der Zahnarztpraxis am Weinberg in Zürich, klärt auf.
Wie schädlich sind Veneers wirklich?
Das Wichtigste nimmt der Zahnarzt gleich vorweg: «Wenn sie gut gemacht sind und gepflegt werden, schädigen Veneers den Zahn nicht.» Denn klar: Karies ist auch mit Veneers noch ein Risiko, wenn man nicht ausreichend pflegt – schliesslich werden die Schalen nur vorn auf die Zähne aufgesetzt. Und auch vor dem Grusel-Look muss niemand Angst haben. «Was da gezeigt wird, sind Reste von Zähnen, auf denen normalerweise Kronen sitzen», so Dr. med. dent. Regez. Für Veneers muss der Zahn hingegen nur minimal angeschliffen werden. «Die Keramikplatten, die aufgesetzt werden, sind sehr dünn. Wir brauchen etwa 0,3 bis 0,8 mm Platz zwischen den Zähnen.» Für die nötige Struktur, durch die das Veneer am Zahn haftet, sorgt dann ein spezielles Klebeverfahren.

Ein Vorher-Nachher-Vergleich zeigt, welchen Unterschied Veneers machen.
Zahnarztpraxis am WeinbergWie viele Veneers braucht man?
Üblicherweise werden Veneers nur auf die Zähne gesetzt, die beim Sprechen oder Lachen sichtbar sind. «Oft ist das die Reihe von Eckzahn zu Eckzahn, also insgesamt sechs Zähne. Hat jemand ein breites Lächeln, können es auch zehn sein», weiss der Experte. Häufig reiche es zudem aus, die obere Zahnreihe mit Veneers zu versehen. Die untere kann dann mit einem Bleaching an die Farbe der Keramikfacetten angepasst werden – insofern diese heller ausfallen sollen als der natürliche Zahnton. Die Keramikplatten selbst sind gegenüber Verfärbungen unempfindlich.
So läuft das Verfahren ab
Wie lange halten Veneers?
Die Geduld zahlt sich aus: «Nach 20 bis 30 Jahren kann es immer mal sein, dass ein Stück Keramik abbricht oder ein Veneer ersetzt werden muss. Das betrifft aber nie alle eingesetzten Schalen.» In diesem Fall wird nur das betroffene Veneer abgeschliffen, der Zahn selbst nimmt keinen Schaden.
Was kosten Veneers?
Wie so oft: Es kommt darauf an. «Wenn man nur ein Veneer machen lässt, liegt der Preis bei 1500 bis 1800 Franken. Bei sechs Veneers – also von Eckzahn zu Eckzahn – bewegen wir uns in einem Preisrahmen von 7000 bis 8000 Franken.» Der Zahnarzt begründet die Preisunterschiede: «Der Grundaufwand ist immer da, der ganze Prozess muss durchlaufen werden. Deswegen wird es im Verhältnis günstiger, wenn man mehrere Veneers einsetzen lässt.» Um am Ende nicht doch bei den oben erwähnten Grusel-Bildern zu landen, ist das dann aber auch der einzige Punkt, an dem man sparen sollte.
Wie zufrieden bist du mit deinen Zähnen?