9 FaktenAlles, was Sie über das Mers-Virus wissen müssen
In Deutschland starb ein Mann an Mers. Auch die Schweiz könnte es treffen. 20 Minuten hat die wichtigsten Fakten zusammengetragen.
Was genau ist Mers?
Bei dem Virus (offiziell: Mers-CoV) handelt es sich um einen seit dem Jahr 2012 bekannten Stamm aus der Gruppe der Coronaviren. Mers ist die Abkürzung für Middle-East Respiratory Syndrome, da das Virus bisher hauptsächlich in Ländern der Arabischen Halbinsel oder deren Nachbarstaaten aufgetreten ist. Das Virus ähnelt dem Sars-Erreger, der Anfang der 2000er-Jahre eine Pandemie auslöste. Wie dieser befällt auch Mers die Lunge.
Wie wird das Virus übertragen?
Die genauen Übertragungswege sind noch nicht im Detail bekannt. Sicher ist: Es ist von Mensch zu Mensch übertragbar, allerdings nur, wenn sehr enger Kontakt besteht. Das Virus kann jedoch auch von Dromedaren und Kamelen übertragen werden. Bei der Überprüfung von Dromedarbeständen im arabischen Raum und zum Teil auch in angrenzenden afrikanischen Ländern wurde ein grosser Teil positiv auf Mers getestet.
Woher kommt es?
Wie das Virus zum Menschen gekommen ist, klärt sich erst langsam auf. Studien weisen darauf hin, dass Mers seinen Ursprung in Fledermäusen hat und über Kamele auf den Menschen übergesprungen ist.
Woran erkennt man, dass man erkrankt ist?
Die Infektion kann unterschiedlich verlaufen: Manche Menschen merken sie gar nicht, andere haben eine leichte, und wieder andere eine sehr schwere und zum Teil tödliche Atemwegserkrankung. Zudem können Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, auch zu Organversagen und Blutvergiftung kann es kommen.
Wie lange ist man ansteckend?
Von der Ansteckung bis zum Auftreten von Symptomen dauert es meist weniger als eine Woche, in Einzelfällen bis zu zwei Wochen. Erkrankte können das Virus nach Ausbruch der Erkrankung weiterverbreiten. Wie lange eine Ansteckung erfolgen kann, ist offen. Ebenso, ob von Infizierten ohne Symptomen eine Gefahr ausgeht.
Wer ist besonders gefährdet?
Ein Infektionsrisiko besteht vor allem bei einem Aufenthalt in Ländern der Arabischen Halbinsel, insbesondere nach Kontakt mit Kamelen oder Dromedaren. Ein erhöhtes Infektionsrisiko haben auch Menschen, die in engem Kontakt mit Erkrankten stehen, und Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem oder Grunderkrankungen wie Diabetes sowie chronischen Lungen- oder Nierenerkrankungen.
Wie wird behandelt?
Da es keine Impfung und Medikamente gibt, die das Virus direkt bekämpfen, können bisher nur die Symptome gelindert werden. Doch 2014 gaben Berner Forscher bekannt, dass sie eine mögliche Arznei gefunden haben. Sie konnten nachweisen, dass eine Substanz namens K22 die Vermehrung von Coronaviren in jenen Zellen hemmt, die die menschlichen Atemwege auskleiden. Noch ist der Stoff aber nicht als Medikament erhältlich.
Ist Mers tödlich?
Jeder zweite Fall verläuft tödlich.
Wie kann man sich schützen?
Waschen Sie sich regelmässig die Hände mit Wasser und Seife oder Desinfektionsmittel. Vermeiden Sie Kontakt zu Personen mit Atemwegserkrankungen. Vermeiden Sie bei einem Aufenthalt auf der Arabischen Halbinsel den direkten Kontakt mit Tieren, vor allem mit Dromedaren, und konsumieren Sie nicht – wie dort als Heilmittel eingesetzt – deren Urin. Verzehren Sie kein rohes Fleisch, rohe oder unvollständig erhitzte Milch sowie Nahrungsmittel, die damit in Berührung gekommen sind. Obst und Gemüse sollten Sie vor dem Verzehr gründlich waschen, schälen oder erhitzen.