Ägypten: 35 Personen überleben Schiffsunglück vor Hurghada

Aktualisiert

Jacht sinkt plötzlich«Als ich Fische vor meinem Fenster sah, wusste ich, dass etwas nicht stimmt»

Vor der ägyptischen Küste ging Ende April eine Jacht mit 35 Personen an Bord plötzlich unter. Glücklicherweise überlebten alle Personen – wieso das renovierte Schiff auf ruhiger See sank, wird nun untersucht.

Trotz ruhiger See fanden sich die Leute an Bord der Carlton Queen plötzlich in Lebensgefahr.

Youtube/Alexander Derhaag

Darum gehts

  • Ende April sank vor der ägyptischen Küste eine Jacht mit 35 Personen an Bord.

  • Alle Schiffbrüchigen kamen mit einem Schrecken davon, Pässe und Wertsachen befinden sich nun aber am Grund des Roten Meeres.

  • Derweil läuft eine Untersuchung, die aufklären soll, wie die 2022 renovierte Jacht auf ruhiger See plötzlich sank.

Im April durchlebten vor der ägyptischen Küste 26 Touristen sowie neun Besatzungsmitglieder Schreckensminuten, als ihr Schiff scheinbar aus dem Nichts kenterte. Die Jacht Carlton Queen, ein 45 Meter langes Touristenschiff für Taucher. Einer der Passagiere, der 53-jährige David Taylor, erzählt, wie er den Untergang der Carlton Queen erlebt hat. «Ich merkte erst, dass etwas nicht stimmte, als ich Fische vor meinem Kabinenfenster schwimmen sah. Wir riefen um Hilfe und hörten das Krachen über uns – ich dachte: ‹Jetzt passiert etwas Schreckliches›».

«Plötzlich waren wir eingeschlossen»

Danach habe er festgestellt, dass er und sein 21-jähriger Sohn Christian im Boot eingeschlossen waren. Während das Schiff sank, trafen sie dann auf Suarez Meilla, einen erfahrenen Taucher. Dieser blieb ruhig und half Taylor und seinem Sohn, aus dem Laderaum auf das Oberdeck zu gelangen, nachdem er festgestellt hatte, dass der Griff der Notluke gebrochen war.

Da Suarez sich nicht selbst durch die Luke hochziehen konnte, wies er Taylor und dessen Sohn an, das Schiff zu verlassen, während er nach einem anderen Ausgang suchte. Schliesslich fand Suarez Meilla eine offene Luke am Boden des Bootes, durch die er entkommen konnte, nachdem er keinen anderen Ausweg gefunden hatte.

Happy End trotz chaotischer Evakuation

Die Carlton Queen hatte zwei Rettungsinseln für 20 Personen und zwei aufblasbare Boote an Bord. Eine der Inseln soll von den Schiffbrüchigen zu See gebracht worden sein, während die andere offenbar automatisch auslöste und weggespült wurde. Während einige Passagiere Gegenstände wie Handys retten konnte, versanken ihre Pässe und andere Habseligkeiten mit der Carlton Queen. Alle 26 Gäste und neun Besatzungsmitglieder überlebten, drei von ihnen mussten mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht werden.

Zeugen berichteten, dass eines der Schlauchboote das andere beim Kentern des Schiffes zerquetscht habe. Christian Hanson, ein britischer Taucher an Bord des Schiffes, erklärte, dass sich zu einem Zeitpunkt mehr als 30 Personen auf der verbleibenden Rettungsinsel befunden hätten. Später seien glücklicherweise zwei aufblasbare Boote eines anderen Schiffes zu Hilfe geeilt, wie die «Daily Mail» schreibt.

Wieso sank die Carlton Queen?

Wie das 2002 gebaute und 2022 renovierte Schiff in ruhigen Gewässern sinken konnte, ist noch unklar. Laut den Schiffbrüchigen zufolge neigte sich die Carlton Queen bereits leicht zur Seite, als die Gäste an Bord gingen. Die Situation habe sich dann verschlimmert, bis das Schiff kenterte. Hanson bemerkte beim Einsteigen am 22. April, dass sich das Schiff um einige Grad neigte. Nach ein paar Tagen der Reise habe sich die Carlton Queen dann bereits um 20 bis 30 Grad geneigt.

Gegenüber «Divernet» erklärte die Betreiberin Carlton Queen Red Sea, dass sie sich bis zum Abschluss der Ermittlungen nicht zur Ursache des Unfalls äussern werde. Sie lobten jedoch das «effektive Management der Situation durch die Besatzungsmitglieder, das das Leben aller Passagiere gerettet hat». Man arbeite bei den Ermittlungen nun mit den ägyptischen Behörden zusammen. Die Tauch-Touristen haben derweil einen Fundraiser gestartet, um für den Ersatz verlorener Gegenstände und Rechtskosten aufzukommen.

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