Erfolg für FricktalerinAlter, tauber Merlin ist Hundefoto des Jahres
«Dog Photographer of the Year 2019» – so darf sich Denise Czichocki seit Anfang Juli nennen. Dabei hat sich die Selfmade-Fotografin erst vor zwei Jahren selbstständig gemacht.
Nicht nur Herrchen und Frauchen posieren auf Instagram. Unter dem Hashtag #dogsofinstagram werden mittlerweile auch die geliebten Vierbeiner in Szene gesetzt: Mal herzig, mal lustig, mal beim Dösen oder sportlich – ganze Profile widmen sich dem besten Freund des Menschen, und sahnen dort ordentlich Likes ab. Nicht wenige Hunde sind selbst schon Influencer, manche Herrchen und Frauchen verdienen damit echtes Geld.
Tierfotografie ist angesagt. Das Bedürfnis, den eigenen Hund oder die eigene Katze auf professionellen Bildern zu verewigen, führt zu einer steigenden Nachfrage bei Profis. Aber nicht jeder Profi ist ein guter Tierfotograf.
Eine Fricktalerin hat es in dieser Branche ganz nach oben geschafft: Anfang Juli wurde Denise Czichocki (36) aus Möhlin vom alterwührdigen Kennel Club in London zum «Dog Photographer of The Year 2019» gekürt. Der Preis des ältesten Dachverbands der britischen Hundezüchtervereine, ist quasi der Oscar der Hundefotografie. Mit ihrem Foto des 14-jährigen tauben Podencos Merlin in einer blühenden Magnolie gewann Czichocki zunächst in der Kategorie «Oldies», wurde dann aber auch zum «Overall Winner» gekürt.
«Jetzt bin ich hier und es hat sich gelohnt»
Die 36-Jährige hatte sich erst vor zwei Jahren selbstständig gemacht und erfüllte sich mit der Tierfotografie einen Traum. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach so kurzer Zeit schon so weit mit meiner Fotografie komme», erzählt Czichocki, die zuvor in einem Pharmaunternehmen gearbeitet hatte. Irgendwann habe es ihr dort aus verschiedenen Gründen nicht mehr gefallen: «Dann ergab sich eines aus dem anderen. Jetzt bin ich als Hundefotografin tätig – und das hat sich gelohnt.»
Inzwischen hat sie auf Instagram schon 13'500 Follower. Die Plattform, auf der Czichocki ihre Fotos illustriert, ist für ihre Arbeit unabdingbar: «Ich bekomme dort relativ viele Anfragen für Shootings, aber auch für Einzelcoachings», sagt sie. Social Media hat mitunter aber auch Tücken: «Es kommt immer wieder vor, andere User meine Fotos also als ihre eigenen ausgeben. Davor kann man sich im Internet kaum schützen», erklärt sie.
«Ich wollte schöne Bilder von meinen eigenen Tieren»
Begonnen hatte alles mit Czichockis eigenen Tieren. Die Fotografin, die den Sheltie Sunny, Windhundmix Safran, sowie die zwei Katzen Curry und Pepper besitzt, wollte diese in Aufnahmen für immer festhalten: «Ich wollte unbedingt schöne Bilder von meinen eigenen Tieren. Dabei stellte sich dann heraus, das mein Herz für diese Art von Fotografie schlägt», so die Autodidaktin.
In Einzelcoachings vermittelt sie nun anderen Fotografen diese Freude: «Dort zeige ich unter anderem, worauf ich beim Fotografieren achte, wie ich mit Hintergründen in meinen Fotos spiele und wie ich zu meinem fertigen Bild mithilfe von meiner Bildbearbeitung komme. Man braucht ein gutes Auge, wenn man beispielsweise einen Hund in einer Stadt ablichtet.» Auch geht es Czichocki darum zu zeigen, wie man als Fotograf die Besitzer der Hunde in den Entstehungsprozess des perfekten Fotos einbinden kann.
«Ich hatte viel Glück»
«Man darf sich von seinen Ängsten nicht hindern lassen», sagt die 36-Jährige im Hinblick auf ihren Werdegang. Auch räumt sie ein, dass ihr Freund sie finanziell unterstützen konnte: «Ich hatte viel Glück, denn natürlich ist Sicherheit wichtig». Damit sich aber auch der Erfolg einstellen kann, stehe aber vor allem eins im Vordergrund: «Man muss mit ganzem Herzen dabei sein», ist Czichocki überzeugt.