Gebühren in Millionenhöhe: Postfinance verärgert Firmenkunden

Aktualisiert

Am Ende zahlen KonsumentenMillionengebühren: Postfinance verärgert Firmenkunden

Gebühren für Geschäftskunden bei Postfinance belaufen sich für einige Firmen jährlich auf über eine Million Franken. Das ruft nun den Preisüberwacher auf den Plan.

Der Bund und die AHV-/IV-Stellen bezahlen 1,7 Millionen Franken pro Jahr für Kontogebühren bei Postfinance.
Auch Helsana und CSS (je 1,6 Millionen Franken) müssen für die Gebühren tief in die Tasche greifen.
«Die Kosten gehen letztlich zulasten der Prämienzahler», sagt Concordia.
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Der Bund und die AHV-/IV-Stellen bezahlen 1,7 Millionen Franken pro Jahr für Kontogebühren bei Postfinance.

IMAGO/Andreas Haas

Ärger über Postfinance: Darum gehts

  • Helsana und CSS bezahlen jedes Jahr mindestens 1,6 Millionen Franken Gebühren an Postfinance.

  • Auch der Bund, die Suva und der Universitätsspital Basel geben viel Geld für die Gebühren aus.

  • «Die Kosten gehen letztlich zulasten der Prämienzahler», sagt Concordia.

Postfinance erhebt seit Juli eine Transaktionsgebühr für Unternehmen und Behörden, die bei jeder Buchung auf einem Postkonto anfällt. Grosse  Firmen bezahlen so pro Jahr schnell über eine Million Franken mehr. Diese Zusatzkosten berappten am Ende meist die Kundinnen und Kunden der Firmen, da diese die Kosten abwälzen, schreibt «Saldo».

Postfinance nimmt mit Gebühren Millionen ein

Das Magazin hat 100 Firmen angefragt. So stark schenken die E-Banking-Gebühren von vier bis zwölf Rappen pro Transaktion ein: Der Bund und die AHV-/IV-Stellen bezahlen 1,7 Millionen Franken pro Jahr, Helsana und CSS 1,6 Millionen, Groupe Mutuel 1,3 Millionen. Auch Assura und Swica (je 800'000 Franken) sowie Sympany (240'000), die Suva (180'000) und das Universitätsspital Basel (65'000) müssen tief in die Tasche greifen.

Ist Postfinance für Firmenkunden eine gute Option?

Preisüberwacher prüft Gebühren

Der Preisüberwacher Stefan Meierhans wird «in einigen Wochen» darüber informieren, ob die Gebühren angemessen sind, wie «Saldo» schreibt. Er prüfe die Gebühren von Postfinance, weil er einen Hinweis von einem betroffenen Unternehmen erhalten habe.

«Die Kosten gehen zulasten der Prämienzahler»

Die Steuerämter der Kantone Jura, St. Gallen, Zug und Zürich rechnen nun mit Mehrkosten von bis zu 190'000 Franken. Und für SBB, Sunrise, Brack und Zalando entstehen Kosten in unbekannter Höhe. Doch wer bezahlt das alles? «Die Kosten gehen letztlich zulasten der Prämienzahler», heisst es bei Concordia, das die Gebühr laut «Saldo» stossend findet. 

Auch die Hotline kostet extra

Bei Postfinance zahlst du am Telefon fünf Franken für Auskünfte. Die Anrufe kosten zudem jede Minute weiteres Geld. Bei anderen Banken ist dieser Service gratis, wie du in diesem Artikel lesen kannst.

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