«Engel mit den Eisaugen»Amanda Knox will zurück nach Italien
Sie war in Italien in einen jahrelangen Prozess um den Mord an einer Studentin verwickelt. Trotzdem zieht Amanda Knox nun eine Rückkehr nach Italien in Erwägung.
Jeder kennt die Geschichte von Amanda Knox, auch bekannt als «der Engel mit den Eisaugen»: Der US-Amerikanerin und ihrem Ex-Freund Raffaele Sollecito war vorgeworfen worden, die britische Studentin Meredith Kercher getötet zu haben, deren Leiche Ende 2007 halb nackt in ihrem Schlafzimmer in der italienischen Stadt Perugia entdeckt worden war. Der Fall hatte weltweit für Aufsehen gesorgt.
Sollecito und Knox wurden 2009 zu langen Haftstrafen verurteilt, dann aber 2011 freigesprochen. Knox kehrte daraufhin in die USA zurück. Der Fall ging durch weitere Instanzen, das oberste Gericht Italiens sprach sie aber im März 2015 endgültig frei. Insgesamt sass Knox in Italien vier Jahre in Untersuchungshaft.
«Ich weiss, dass ich es tun muss»
Nun denkt die heute 31-Jährige darüber nach, zum ersten Mal seit dem Gerichtsprozess wieder nach Italien zurückkehren. Dies teilte sie den Teilnehmern des True-Crime-Festivals in New York vom vergangenen Wochenende mit. Grund für die Rückkehr an den für sie verhängnisvollen Ort ist laut der «Sun» ihr «Verarbeitungsprozess».
Sie habe zwar eine tolle Familie und gute Freunde, «aber du musst dich deinen Ängsten schliesslich allein stellen», sagte sie den Anwesenden. «Ich weiss, dass ich es tun muss – und ich werde es tun –, aber es macht mir wirklich Angst.» Knox müsse sich deshalb zuerst gut auf diese Reise vorbereiten.
Schuldiger im Mordfall
Der einzige Verurteilte für den Mord an Meredith Kercher ist der Ivorer Rudy Guede, dessen DNA am Tatort gesichert wurde. Guede beteuert bis heute seine Unschuld und belastet Amanda Knox. Er sitzt für 16 Jahre im Gefängnis.