An diesen Rennen gehören Unfälle zur Tagesordnung

Publiziert

Swiss Simulation SeriesAn diesen Rennen gehören Unfälle zur Tagesordnung

Fast schleichend baute sich die Szene zu Rennsimulationen in der Schweiz auf. Nun startet dieses Jahr bereits die offizielle Schweizer Meisterschaft im virtuellen Racing.

Darum gehts

  • Die Swiss Simracing Series gehen nach einer Pause mit Onlinequalifikationen weiter.
  • Interessierte können sich von zu Hause aus qualifizieren.
  • Die Serie kürt mit dem Automobilsportverband den Schweizer Meister.
  • Die Rennsport-Simulatoren sind so realitätsnah, dass auch echte Profis damit üben.
  • Auch im Virtuellen gibt es viele Unfälle, und es braucht an Turnieren Sportkommissare.

Kein E-Sport gleicht dem realen Gegenstück wohl so sehr wie Sim Racing. Mit fast identischen Bedingungen sitzen die Fahrer im Cockpit und fahren gegen andere Spieler online virtuelle Rennen. Einen Helm braucht es nicht. Dafür Simulatoren im Wert von 20’000 Franken.

Wer sich ein solches Set-up nicht leisten kann oder keine Racing Lounge um die Ecke hat, kann auch mit Peripheriegeräten wie einem Lenkrad, Pedalen, Schaltung und natürlich PC von zu Hause aus Rennen fahren. Besonders jetzt, in Zeiten von Corona, können sich die E-Sportler in den eigenen vier Wänden für die Meisterschaft qualifizieren. Die Swiss Sim Racing Series küren mit dem Schweizer Automobilsportverband dieses Jahr zum zweiten Mal den offiziellen nationalen Meister.

«Auch Schweizer Profirennfahrer üben regelmässig mit dem Simulator»

Das Game für die Rennsimulation heisst «Assetto Corsa» aus dem Jahr 2014. Mittlerweile schon ein paar Jahre alt, jedoch spricht die Anpassbarkeit für das Spiel: Es können immer wieder neue Strecken hinzugefügt werden, die den realen Pendants bis ins Detail ähneln. Mit solchen Mods ist Nutzung für Organisationen und Rennserien praktisch. Auch die niedrigen Systemvoraussetzungen führen dazu, dass das Game für eine breitere Masse spielbar ist.

Racing Fuel Academy

Die Simulation – besonders im physischen Cockpit – ist dabei realitätsnah. «Auch Schweizer Profirennfahrer kommen zu uns in die Racing Lounge und üben regelmässig mit dem Simulator», so Turnierorganisator Philipp Schallenberg. Swissness wird dabei grossgeschrieben: Die Simulatoren in der Racing Academy in Horgen werden hierzulande gebaut.

Unfälle passieren immer wieder

Da mehrere Spieler in der Virtualität keiner wirklichen Gefahr ausgesetzt sind, geht das Ganze schon etwas heftiger zu als im realen Rennsport. «Gewagte Überholmanöver und risikoreiche Kurven gehören zur Tagesordnung, Unfälle passieren immer wieder», sagt Schallenberg. Denn auch im Virtuellen können die Autos nach Kollisionen Schaden davontragen. Dafür gebe es während der Schweizer Meisterschaft vom Verband zur Verfügung gestellte Sportkommissare. Diese Schiedsrichter beobachten die Spieler und schauen, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

RFA

Noch haben Interessierte Zeit, sich für die Onlinequalifikationen anzumelden. Die Qualifikationsrennen dauern über das ganze Jahr. Auch offline wollen die Veranstalter im Herbst zwei Offlinerennen an der Zurich Game Show und Fantasy Basel organisieren. Am Freitag läuft der erste Livestream, der unter anderen vom dreifachen 24-Stunden-Rennen-Sieger Marcel Fässler kommentiert wird.

Das Finale findet am 6. Dezember im Porsche-Zentrum Zürich statt. Der Sieger gewinnt eine Probefahrt mit dem Porsche auf der echten Rennstrecke im italienischen Mugello. Ausserdem qualifiziert sich der Gewinner für das internationale Turnier der FIA Motorsport Games.

Deine Meinung zählt

1 Kommentar
Kommentarfunktion geschlossen