An Hochzeit«Seven» verdiente als Michael Jackson verkleidet erstes Sackgeld
Jan Seven Dettwyler erinnert in der GOAT-Radio-Serie «Music That Made Me» an frühe Gehversuche mit Musik und Songs, die sein Leben prägen.
Darum gehts
GOAT Radio bringt Hörerinnen und Hörern die grössten Hits aller Zeiten mit Fokus auf Pop- und Rocksongs der 80er-Jahre.
In der Serie «Music That Made Me» teilen Schweizer Persönlichkeiten ihre privaten Greatest Hits: von ersten Fan-Momenten bis zur Musik, die Krisen mildert.
Musiker Jan Seven Dettwyler erinnert an ein Lied, zu dem er «viel getrauert» hat und seinen bisher einzigen Karaoke-Versuch.
Jan, was war dein erstes selbstgekauftes Album?
Ich konnte immer bei meinem älteren Bruder im Platten- und CD-Regal stöbern. Die Scheibe, die ich dann tatsächlich nicht mehr zurückgelegt habe, war «Off the Wall» von Michael Jackson. Da war ich etwa sieben und tanzte ganz lange nur mit Hut und weissem Handschuh in meinem Zimmer herum. Damals hab ich an einer Hochzeitsfeier als Michael-Jackson-Imitator auch mein allererstes Geld verdient – 50 Franken!
«Don't Stop 'Til You Get Enough» war 1979 auf Michael Jacksons Album «Off the Wall» zu hören.
YoutubeMusik, die dich an deine Kindheit erinnert?
Bands wie Toto, Take 6, Wham, aber auch Whitney Houston. Ich stand immer vor der Stereoanlage und hab getanzt und mitgesungen. Sie war weiss und so unfassbar gross. (lacht)
Ein Lied oder ein Album, das in deinem Leben besonders wichtig war?
«Sometimes It Snows in April» von Prince begleitet mich schon mein halbes Leben. Zu diesem Song habe ich viel getrauert und Sinn darin gesucht, warum manche Menschen so früh sterben müssen. Er rührt mich zu Tränen und taucht in meinem Tagebuch immer wieder auf.
«Sometimes It Snows in April» erschien 1986 auf Princes Album «Parade» sowie im Soundtrack zu dessen Film «Under the Cherry Moon».
YoutubeMomente, in denen Musik dir Hoffnung gegeben hat?
Musik zu schreiben und zu singen ist für mich seit bald 30 Jahren Therapie. Ich bin keiner, der meine Probleme schnell teilt und ich suche immer nach der Lösung und nach dem Positiven, aber in meiner Musik kann ich alles fliessen lassen, was ich mich sonst in diesem Masse nicht traue.
Der Soundtrack deiner ersten Verliebtheit?
Ich habe mich im Leben lange eher nach Liebe gesehnt, als dass ich wirklich verliebt war. Der Soundtrack, zu welchem meine ersten Schmetterlinge herumflogen, war aber definitiv Tyrese mit dem gleichnamigen Album aus 1998.
Musik, die du mit einem grossen Glücksmoment verbindest?
Für mich gibt es zu jedem Moment im Leben Musik – mein Leben ist also ein einziger Soundtrack (lacht). «Another Day» von Jamie Lidell ist für immer Sommer im Herz. «Burning» von Rahsaan Patterson erinnert mich an meine lange USA-Reise, als ich fünf Monate alleine queer durch die Staaten von Studio zu Studio tingelte. Und «You» von Raquel Rodriguez ist ein Song, der für immer für diesen unvergesslichen Sommer 2024 stehen wird.
US-Sängerin Raquel Rodriguez veröffentlichte 2021 ihr Album «Sweet Side». Darauf zu hören: «You».
YoutubeEin Album, das verändert hat, wie du über die Welt denkst?
«Rage Against The Machine» kam raus, als ich 14 war, und hat mich sehr aufgewühlt. Wie dieses Album auf die Missstände der Welt aufmerksam machte, war wie ein Aufstand in mir drin, den ich jedes Mal fühle, wenn ich das Album höre.
Gibt es Musik, die verändert hat, wie du über die Welt denkst?
Ein Song, der Erinnerungen an einen bestimmten Ort weckt?
«Fame Reimagened» von Ocie Elliot klingt für mich wie die Schiffsreise, die ich in diesem Jahr gemacht habe: magisch, wie ein Märchen.
In welcher musikalischen Ära hättest du gerne gelebt?
Ich bin 78 geboren und habe den Zugang zum alten Soul gerade noch mitbekommen, bevor ich als Teenager die ganze Hip-Hop-Bewegung mitgemacht habe. Die Verschmelzung von Gospel, Funk, Rhythm & Blues und den gesampelten Beats vom Rap danach war genau meine Hochzeit, deswegen möchte ich nirgends anders hin. (lacht)
Dein liebster Karaoke-Song?
Ich habe erst einmal Karaoke gemacht: Morgens um 1 Uhr im Mascotte bei Karaoke from Hell, mit «Are U Gonna Go My Way» von Lenny Kravitz.
Ein Lied, das du lieber nur privat unter der Dusche singst?
«Like a Virgin»?
«Like a Virgin» war 1984 der Titelsong von Madonnas zweitem Studioalbum.
YoutubeEin Song, der dich garantiert zum Tanzen bringt?
«Don't Stop ‘Til You Get Enough» von Michael Jackson ist der beste Tanzsong ever!
Musik, die dir Energie gibt?
Alles von Jovanotti.
Ein Lied, das dir immer wieder Gänsehaut gibt?
«This Woman's Work» in der Version von Maxwell.
Ein Song, zu dem du gut Wut rauslassen kannst?
«Killing in the Name» von Rage Against The Machine.
Der Song «Killing in the Name» der US-Band Rage Against The Machine erschien 1992.
YoutubeMusik, die dir beim Entspannen hilft?
«Do 4 Love» von Snoh Aalegra.
Mit welcher Musikerin oder welchem Musiker – tot oder lebendig – würdest du gerne einen Tag verbringen?
Prince.
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