Viren-AlarmAndroid-Trojaner narrt Handy-Nutzer
Der Android-Market leidet unter Virenbefall. Verunsicherte Nutzer laden sich daher ein Sicherheits-Update auf ihr Handy – das selbst ein Trojaner ist.

Ein neuer Trojaner schickt die Telefonnummer von Android-Geräten an einen Hacker-Server.
Viren-Programmierer lassen Google keine Verschnaufpause. Nachdem sich letzte Woche über 50 bösartige Apps im Android Market eingeschlichen hatten, veröffentlichte der Konzern ein Sicherheits-Update. Dies erlaubte es Google, aus der Ferne die infizierten Apps auf den betroffenen Smartphones zu löschen (20 Minuten Online berichtete). Inzwischen haben listige Programmierer allerdings eine Trojaner-App veröffentlicht, die sich als Sicherheits-Update ausgibt. Der Trojaner treibt zwar nicht im offiziellen Android Market sein Unwesen, dafür aber in Android-Märkten von Drittherstellern, schreibt der IT-Blog ubergizmo.com.
Auf der Suche nach einem Sicherheitsprogramm für ihr Handy werden Android-Nutzer so in die Irre geführt. Das eigentliche Sicherheits-Update, das die infizierten Apps auf dem Handy löscht, wird von Google automatisch per Fernzugriff installiert – es besteht folglich derzeit kein Grund, irgendein Sicherheitsprogramm selbst herunterzuladen.
Der neue Trojaner wird Bgserv-A genannt. Wie sein Vorgänger DroidDream stiehlt er die Telefonnummer von infizierten Geräten und schickt sie an einen unbekannten Server. Ob der Trojaner weitere Informationen übermittelt, ist noch unklar. Google hat seine geplanten Gegenmassnahmen noch nicht kommuniziert, klar ist indes schon jetzt, dass dieser neue Vorfall der Android-Reputation nicht dienlich ist. Dass Google seinen Android Market für alle offen lässt und Android-Apps auch ausserhalb des eigenen Marktplatzes heruntergeladen werden können, hat zweifellos zum rasanten App-Boom beigetragen. Immer mehr zeigen sich indes auch die Grenzen des «Offen-Für-Alle-Konzepts». Es wird sich zeigen, ob Google Android-Anwendungen bald ebenfalls vor der Veröffentlichung prüfen wird, wie dies Microsoft und Apple längst tun.
Nichts verpassen
Das Ressort Digital ist auch auf Twitter vertreten. Folgen Sie uns und entdecken Sie neben unseren Tweets die interessantesten Tech-News anderer Websites.