DimensionslochAngebliches UFO über dem Cern gesichtet
Im Internet macht ein Video die Runde, das angeblich in Genf aufgenommen wurde. Es soll ein UFO zeigen, das ein interdimensionales Portal durchfliegt.
Seltsames scheint sich über der Europäischen Organisation für Kernforschung, kurz Cern, im Kanton Genf abzuspielen. Wie mehrere britische Medien sowie die einschlägige Website Section51-ufo.com berichtet, soll dort im Dezember – das genaue Datum wird nicht genannt – ein unbekanntes Flugobjekt beobachtet worden sein.
Und nicht nur das. Wie ein Video zeigen soll, ist das UFO direkt in ein interdimensionales Portal im Himmel geflogen. Die Website schreibt, dass das Video von US-Touristen aufgenommen worden sei, macht aber keine weiteren Angaben zu deren Person. Auf Youtube geladen wurde das Video am 7. Dezember 2015.
Die Büchse der Pandora
Im Artikel selbst gibt es dann nicht mehr allzu viel zum beobachteten Phänomen zu erfahren. Die Autoren listen dafür einige wohlbekannte Argumente von Verschwörungstheoretikern und UFO-Gläubigen auf.
Wie üblich läuft die Argumentation darauf hinaus, dass das Cern mit seinem Teilchenbeschleuniger Gott spiele. Damit habe es eine Büchse der Pandora geöffnet – mit katastrophalen Folgen für die Menschheit.
Dann folgt eine Passage aus einem offenbar älteren Text, denn darin wird vom 23. September 2015 in der Zukunft gesprochen. An diesem Tag könnte laut der Website ein neues Zeitalter für die gesamte Menschheit oder den Planeten beginnen. Grund für die Annahme: An diesem Tag begann das Cern, den Teilchenbeschleuniger auf volle Leistung hochzufahren.
Weiter unten geben sie uns noch ein Bibelzitat mit auf den Weg: «Denn wie es in den Tagen des Noah war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein» (Matthäus 24,37).
Frühere Videos
Ganz zum Schluss schaffen es die Autoren gar noch, das Verschwinden von Flug 19 im Bermudadreieck im Jahr 1945 zu erwähnen, um dann mit der Frage zu schliessen: «Könnten UFOs interdimensionale Portale nutzen, die sich über der Erde auftun?»
Das jüngste Video ist nicht das erste von Section 51, das angeblich seltsame Phänomene über Genf zeigt. Mit schöner Regelmässigkeit werden solche Beobachtungen publiziert. Ende August gab es seltsam pulsierende Wolken über dem Palais des Nations in Genf zu sehen, Anfang Oktober war es dann eine Zeitrafferaufnahme einer drehenden Wolke über Genf.
Furcht vor Schwarzen Löchern
Arnaud Marsollier, Pressechef des Cern, sagt dazu: «Nichts, was wir am Cern machen, passiert nicht auch in der Natur in unserer unmittelbaren Umwelt. Deshalb ist es unmöglich, dass wir Phänomene auslösen können, wie sie auf dem Video zu sehen sind.» Kosmische Strahlung zum Beispiel dringe ständig in unsere Atmosphäre ein, so Marsollier. «Es sind dieselben Partikel, die wir im Teilchenbeschleuniger nutzen. Und sie können mit viel grösserer Energie kollidieren, als wir hier jemals erzeugen können.»
Der Teilchenbeschleuniger (LHC) wurde vom Cern während etwa zehn Jahren gebaut. Er ist 27 Kilometer lang und verläuft in einem Tunnel auf schweizerischem und französischem Gebiet. Physiker erhoffen sich davon neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Teilchenphysik.
Seit seiner Inbetriebnahme hat der LHC in gewissen Kreisen Befürchtungen geweckt, dass er zum Weltuntergang führen könnte. Laut ihnen sollen darin winzige Schwarze Löcher erzeugt werden, die mit der Zeit so gross werden, dass sie die Erde verschlingen könnten. Das war 2008. Und die Erde existiert immer noch.