Matthew Perry: Ärzte dürfen weiterhin Medikamente verschreiben

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Matthew PerryAngeklagte Ärzte verschreiben weiterhin Ketamin

Im Zusammenhang mit Matthew Perrys Tod wurden mehrere Personen verhaftet. Trotz schwerwiegender Vorwürfe dürfen zwei der Angeklagten weiterhin Zeugnisse ausstellen.

Er wurde tot in seinem Haus in L. A. gefunden: Matthew Perry.
An der Seite seiner Schauspielkollegen aus der Erfolgssitcom «Friends» wurde Perry weltberühmt.
Nun werden die Menschen, die ihn mit Ketamin versorgt haben, zur Rechenschaft gezogen.
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Er wurde tot in seinem Haus in L. A. gefunden: Matthew Perry.

AFP

Darum gehts

  • Schauspieler Matthew Perry starb im Oktober 2023 an einer Überdosis Ketamin, das ihm von zwei Ärzten illegal verkauft wurde.

  • Trotz bevorstehender Haftstrafen dürfen die Ärzte weiterhin Medikamente verschreiben.

  • Insgesamt wurden fünf Personen im Zusammenhang mit Perrys Tod verhaftet, darunter auch Perrys Assistent und eine Untergrunddealerin.

Am 28. Oktober 2023 wurde Schauspieler Matthew Perry leblos im Whirlpool seines Hauses aufgefunden. Später ergab der Autopsiebericht, dass eine Überdosis von Ketamin zu seinem Ertrinken geführt hatte. Am 15. August hiess es dann, dass fünf Personen im Zusammenhang mit Perrys Tod verhaftet wurden.

Ihnen wird vorgeworfen, Perry mit der Droge versorgt und sich an seiner Sucht bereichert zu haben. Unter ihnen: zwei Ärzte, die dem Schauspieler unter dem Tisch das Ketamin verkauft haben sollen. Doch trotz der jahrzehntelangen Haftstrafen, die die beiden nun wohl erwartet, ist es ihnen aktuell weiterhin gestattet, Medikamente zu verschreiben, berichtet TMZ.

Lizenzen beider Ärzte bleiben aktiv

Demnach habe das Medical Board of California die beiden Ärzte Dr. Mark Chavez und Dr. Salvador Plasencia untersucht und trotz der Anschuldigungen keinen Grund gefunden, ihnen die Zulassung zu entziehen. «Beide Lizenzen sind aktuell und aktiv, und die Behörde hat ihnen keine Beschränkungen auferlegt», heisst es weiter.

Die Lizenzen der beiden Ärzte werden beide als «erneuert und aktuell» aufgeführt, wobei jene von Chavez am 30. Juni 2026 ablaufen wird und die von Plasencia am 31. Oktober. Ob die Lizenzen daraufhin wieder erneuert werden, bleibt offen, schliesslich drohen beiden beträchtliche Haftstrafen.

«Friends»-Cast nimmt Abschied

Ein Jahrzehnt im Gefängnis

Chavez hat laut Bekanntgabe des US-Justizministeriums zugestimmt, sich in einem Fall der Verschwörung zum Vertrieb von Ketamin schuldig zu bekennen, und muss daher voraussichtlich mit einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen, so «Page Six».

Plasencia wird in sieben Fällen des Vertriebs von Ketamin und in zwei Fällen der Veränderung und Fälschung von Dokumenten oder Unterlagen im Zusammenhang mit der Bundesuntersuchung angeklagt. Ihm würden zehn Jahre Bundesgefängnis für jeden Ketamin-bezogenen Anklagepunkt drohen und bis zu 20 Jahre für jeden Anklagepunkt der Fälschung von Unterlagen.

«Frage mich, wie viel dieser Idiot zahlen wird»

Weiter heisst es in der Pressemitteilung des US-Justizministeriums: «Nachdem Plasencia von Perrys Interesse an Ketamin erfahren hatte, setzte er sich mit Chavez in Verbindung, der zuvor eine Ketamin-Klinik betrieben hatte, um Ketamin zu beschaffen und an Perry zu verkaufen.

In Textnachrichten an Chavez besprach Plasencia, wie viel er Perry für das Ketamin in Rechnung stellen wollte, und schrieb: ‹Ich frage mich, wie viel dieser Idiot zahlen wird› und ‹Lass es uns herausfinden.›»

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20 Ketamin-Fläschchen für 55'000 Dollar

Von September 2023 bis zu Perrys Tod Ende Oktober hätten ihn die Ärzte mit rund 20 Ketamin-Fläschchen für circa 55'000 US-Dollar in Bar versorgt, zitiert NBC die Bundesstaatsanwälte. Zu den fünf verhafteten Personen gehört ausserdem Perrys persönlicher Assistent Kenneth Iwamasa (59), welcher sich in einem Anklagepunkt der Verschwörung zum Vertrieb von Ketamin mit Todesfolge für schuldig bekannte.

Er gab zu, Perry ohne medizinische Ausbildung wiederholt Ketamin injiziert zu haben. Laut Anklageschrift habe er dem «Friends»-Star an seinem Todestag mindestens drei Spritzen Ketamin injiziert, wobei er die von Plasencia bereitgestellten Spritzen benutzte.

Die Ketaminkönigin

Mitte Oktober suchte Iwamasa laut Anklageschrift eine weitere Ketaminquelle für Perry und wandte sich an den ehemaligen Regisseur Erik Fleming (54) – ein Bekannter des verstorbenen Schauspielers. Dieser wandte sich wiederum an eine berüchtigte Untergrunddealerin, die unter dem Namen «Ketaminkönigin» bekannt ist; bürgerlich Jasveen Sangha (41).

Die «Ketaminkönigin» wurde angeklagt wegen Verschwörung zum Vertrieb von Ketamin, Aufrechterhaltung eines drogenbelasteten Lokals, Besitzes mit der Absicht, Methamphetamin zu vertreiben, Besitzes mit der Absicht, Ketamin zu vertreiben, und des Vertriebs von Ketamin.

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