Angestellte Migranten erhalten Schweizer Namen

Aktualisiert

Swiss LifeAngestellte Migranten erhalten Schweizer Namen

Für bessere Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss setzt der Lebensversicherer auf eine Methode, die heftig kritisiert wird.

von
roy
Will auch künftig falsche Namen einsetzen: Der Lebensversicherer Swiss Life.
Dies hat die Konzernleitung (im Bild: Swiss-Life-Chef Patrick Frost) diese Woche beschlossen.
Call-Center-Mitarbeiter mit ausländischem Nachnamen können – wenn sie möchten – einen Schweizer Namen benutzen.
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Will auch künftig falsche Namen einsetzen: Der Lebensversicherer Swiss Life.

Keystone/Walter Bieri

Für den Kontakt mit seinen Kunden stattet der Lebensversicherungs-Konzern Swiss Life Angestellte mit falschen Namen aus. Betroffen sind Mitarbeitende mit Migrationshintergrund, die im Callcenter beschäftigt sind, wie die «SonntagsZeitung» schreibt.

Von 19 Angestellten des Call-Centers benutzen zur Zeit neun einen eingeschweizerten Aliasnamen. Der Versicherungskonzern räumte in einer Stellungnahme ein, seit 1996 Falschnamen zu verwenden – auch im schriftlichen Verkehr mit Kunden. Die Verwendung von schweizerischen Aliasnamen würden die Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss eines Kundengesprächs steigern, argumentiert Swiss Life.

Swiss Life hält an Praxis fest

Die Mitarbeitenden des Call-Centers würden nicht unter Druck gesetzt, sie könnten «ausschliesslich freiwillig» entscheiden, ob sie mit einem Pseudonym arbeiten wollten.

Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus kritisiert diese Praxis scharf. Sie sei problematisch, bedauerlich und für die betroffenen Mitarbeiter verletzend. Das kritisierte Telefon-Marketing war diese Woche Thema in der Konzernleitung von Swiss Life. Diese hat beschlossen, daran festzuhalten und auch künftig Kunden unter falschem Namen zu kontaktieren.

Haben Sie Ihren Namen «eingeschweizert»? Erzählen Sie uns Ihre Geschichte!

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