Angriff in Jestetten: 13-jähriger Schaffhauser leicht verletzt

«Ich dachte, ich sterbe jetzt gleich», erzählt der 13-jährige M.* aus dem Kanton Schaffhausen. Kürzlich wurde er an einem Freitagabend im nahegelegenen Jestetten (D) von einem 17-Jährigen angegriffen. «Ich war dort mit Freunden im Jugendtreff, als ein älterer Junge mit mir draussen etwas besprechen wollte.»

Ohne zu sagen, worum es überhaupt gehe, habe dieser ihn vor dem Jugendtreff mit einem «riesigen Messer» bedroht und mit dem metallenen Griff des Messers auf ihn eingeschlagen. «Als ich zu Boden fiel, trat er weiter auf mich ein», so M. Danach sei der 17-Jährige davongerannt und habe das Messer in einen Abfalleimer geworfen.

Das Polizeipräsidium Freiburg bestätigt den Vorfall gegenüber 20 Minuten. Gegen 20 Uhr sei es am Freitag vor einer Woche in der Nähe des Bahnhofs in Jestetten zu einer Auseinandersetzung gekommen, bei der ein 13-jähriger Schweizer leicht verletzt wurde. Den mutmasslichen Täter, einen 17-jährigen in Deutschland wohnhaften Serben, habe man vorläufig festgenommen. Weil «ein Gegenstand im Spiel war», werde gegen ihn wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

«Ich verstehe diese sinnlose Gewalt einfach nicht», sagt der Vater des 13-Jährigen, der seinen Sohn nach dem Vorfall in Jestetten abholte. Noch am selben Abend habe er ihn ins Kantonsspital Schaffhausen gebracht: «Dort stellten sie eine schwere Gehirnerschütterung, mehrere Beulen am Hinterkopf, Prellungen an Rücken und Bauch und Verletzungen im Gesicht fest.»

Für seinen Sohn sei der Vorfall ein Schock gewesen, erzählt der Vater einen Tag nach dem Vorfall gegenüber 20 Minuten: «Es geht ihm gar nicht gut, er braucht jetzt viel Ruhe.» Er befürchte, dass der Vorfall seinen Sohn für immer verfolgen werde. «Er wollte doch nur mit Freunden im Ausgang Spass haben.» Nun habe er richtig Angst, den 13-Jährigen noch alleine rausgehen zu lassen.

Ein paar Tage später kann 20 Minuten auch mit dem 13-jährigen M. sprechen: «Ich habe immer noch Kopfschmerzen. Ausserdem habe ich draussen immer Angst, wenn ich jemanden sehe, der dem Täter ähnlich sieht.» Für M. ist es immer noch unklar, warum er angegriffen wurde: «Ich habe den 17-Jährigen ein paar wenige Male im Jugendtreff gesehen, aber nie mit ihm gesprochen.»

Der Jugendtreff in Jestetten sei momentan keine Option mehr: «Ich gehe mit meinen Kollegen nur noch in Schaffhausen raus und das auch nicht spät am Abend», so M. Sein Vater fügt hinzu: «Es ist so schade, dass ein einziger Junge so viel Angst und Schrecken verbreitet.» Der Jugendtreff in Jestetten sei ein toller Ort, wo er seinen Sohn immer bedenkenlos hingehen lassen konnte.

Gegen den 17-Jährigen habe der Vater Anzeige erstattet. Der mutmassliche Täter war für 20 Minuten nicht zu erreichen.

*Name der Redaktion bekannt