Angst vor neuer Corona-Welle steigt in den USA wegen Massenprotesten

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«Es ist unvermeidlich»Angst vor neuer Corona-Welle steigt in den USA wegen Massenprotesten

In zahlreichen US-Bundesstaaten finden trotz der Corona-Beschränkungen Massenproteste statt. Mehrere Gouverneure fürchten sich nun vor einer zweiten Corona-Welle.

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 Trotz der Corona-Beschränkungen finden in zahlreichen US-Bundesstaaten Massenproteste statt.
Der Grund ist der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd.
Seitdem demonstrieren Tausende gegen Polizeigewalt.
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Trotz der Corona-Beschränkungen finden in zahlreichen US-Bundesstaaten Massenproteste statt.

KEYSTONE

Darum gehts

  • In vielen US-Städten kommt es nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd zu Protesten.
  • Tausende gehen auf die Strassen. Die Abstandsregeln werden meistens nicht eingehalten.
  • Gouverneure befürchten nun, dass solche Massenansammlungen eine zweite Corona-Welle begünstigen könnten.

Nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd kommt es seit Tagen in zahlreichen US-Staaten zu heftigen Protesten. Tausende gehen auf die Strassen und demonstrieren gegen Polizeigewalt. In den USA befürchtet man nun, dass es wegen der Massenansammlungen zu einer zweiten Corona-Welle kommen könnte. Der Grund: Die Abstandsregeln werden meistens nicht eingehalten. Zudem würden viele Demonstranten keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. «Ob sie aufgebracht sind oder nicht – das schützt sie nicht vor dem Virus», sagt Bradley Pollock von der University of California, Davis.

Und der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, sagte gegenüber CNN: «Ich bin zutiefst besorgt. Die Corona-Fälle werden ansteigen – es ist unvermeidlich.» In New York teilt man seine Befürchtungen. «Ich würde mir wünschen, dass jeder erkennt, dass diese Pandemie im Zusammenhang mit den Menschenansammlungen gefährlich ist. Ich werde deshalb weiterhin alle auffordern, die Abstandsregeln einzuhalten und eine Maske zu tragen», so der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio.

«Es ist falsch, keine Maske zu tragen»

Andrew Cuomo, Gouverneur von New York, betont zwar, dass die Menschen in den USA das Recht hätten, auch während einer Pandemie zu demonstrieren. Trotzdem meint er: «Sie haben aber kein Recht, andere Menschen zu infizieren. Sie haben auch kein Recht, so zu handeln, dass die öffentliche Gesundheit gefährdet wird.» Er fordert deshalb: «Demonstrieren Sie mit einer Maske! Es ist falsch, keine Maske zu tragen. Zudem ist es respektlos. Sie gefährden so unnötig das Leben anderer Menschen.»

In Atlanta hat die Bürgermeisterin Keisha Lance Bottoms eine klare Botschaft an die Demonstranten: «Wenn Sie gestern Abend protestierend auf der Strasse waren, dann sollten Sie diese Woche wohl einen Covid-Test machen.» Zudem weist Bottoms auf die besondere Corona-Gefährdung vieler Afroamerikaner hin: «Die Pandemie in den USA, die schwarze und farbige Menschen in grösserer Zahl tötet, hält an.» Statistiken zufolge sind Afroamerikaner überproportional betroffen. Die Gründe dafür sind demnach die soziale Benachteiligung und höhere Tendenz zu Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes.

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