Anne Frank Ausstellung: Anne Frank starb im KZ – so eng war ihre Beziehung zur Schweiz

Aktualisiert

Ausstellung in SchwyzAnne Frank starb im KZ – so eng war ihre Beziehung zur Schweiz

Im Forum Schweizer Geschichte wurde am Freitag die Ausstellung «Anne Frank und die Schweiz» eröffnet. Hauptziel der Ausstellung ist es, die Erinnerungskultur lebendig zu halten und die Verbindung zwischen der Familie Frank und unserem Land aufzuzeigen.

Die Ausstellung «Anne Frank und die Schweiz» wurde eröffnet. Zu sehen ist sie im Forum der Schweizer Geschichte in Schwyz. 
Die Ausstellung findet im Forum Schweizer Geschichte in Schwyz statt.
In der Ausstellung wird eine Reihe einzigartiger Exponate zu sehen sein. Das hier ist Anne Franks Pyjama-Täschchen.
1 / 10

Die Ausstellung «Anne Frank und die Schweiz» wurde eröffnet. Zu sehen ist sie im Forum der Schweizer Geschichte in Schwyz. 

Schweizerisches Nationalmuseum

Darum gehts 

  • Im Forum Schweizer Geschichte (SZ) wird die Ausstellung «Anne Frank und die Schweiz» bis zum 7. Januar nächsten Jahres zu sehen sein.

  • Die Ausstellung wurde realisiert, weil es heute wichtiger denn je sei, die Erinnerungskultur lebendig zu halten.

  • Ein weiteres zentrales Thema ist die Beziehung zwischen der Familie Frank und der Schweiz.

  • Zu sehen gibt es einige exklusive Exponate, wie zum Beispiel eines der weltweit wenigen Faksimiles des Tagebuchs von Anne Frank.

Es wird geschätzt, dass es bis heute nur zwischen 100 und 300 Holocaust-Überlebende in der Schweiz gibt. Diese – sinkende – Zahl ist besonders alarmierend, denn sie bedeutet, dass immer weniger Menschen in der Lage sein werden, den heutigen Generationen direkt von den Schrecken des nationalsozialistischen Holocausts zu berichten.

Um die Erinnerungskultur lebendig zu halten, wird die Ausstellung «Anne Frank und die Schweiz» bis zum 7. Januar nächsten Jahres im Forum Schweizer Geschichte in Schwyz, das zum Schweizerischen Nationalmuseum gehört, zu sehen sein. Pia Schubiger, Ausstellungskuratorin, erklärt gegenüber 20 Minuten, warum es sich lohnt, gerade diese Ausstellung zu besuchen, obwohl die Geschichte und das Tagebuch der Anne Frank weltberühmt sind.

Wer war Anne Frank?

Anne Frank, geboren als Anneliese Marie Frank am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main, war eine junge Deutsche jüdischer Abstammung. Sie wurde zu einem Symbol der Shoah durch das Tagebuch, das sie während der Zeit, in der sie und ihre Familie sich vor den Nazis in einem versteckten Hinterhaus in Amsterdam versteckten, schrieb. 

Anne und ihre Familie wurden im August 1944 deportiert. Sie starb zwischen Februar und März 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Nur ihr Vater, Otto Frank, überlebte das Konzentrationslager und beschloss nach der Befreiung, das Tagebuch seiner Tochter der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Es gebe eine tiefe Verbindung zwischen der Familie Frank und der Schweiz 

«Das Thema der Ausstellung ist zentral für die Erinnerungskultur», sagt Pia Schubiger. «Zeitzeugen und Zeitzeuginnen, die als Kinder die Gräuel eines Konzentrationslagers überlebt haben, gibt es kaum mehr. Wenn die Stimmen der Zeitzeugen verstummen, wird es vermehrt das Engagement der Nachgeborenen brauchen, um den Appell weiterzugeben, dass das Geschehene nie wieder geschehen darf.»

Die Ausstellung verfolgt aber auch noch andere Ziele, wie zum Beispiel der Öffentlichkeit bewusst zu machen, was die Familie Frank und das Tagebuch von Anne mit der Schweiz verbindet: «Die Besucherinnen und Besucher erhalten Einblick in das Leben der Familie Frank an den verschiedenen Wohn- und Ferienorten, wie zum Beispiel Frankfurt, Adelboden/Sils Maria, Amsterdam und Basel, deren Leben im Hinterhaus und die Deportation», so Schubiger. Die Ausstellung verknüpft zudem die Flucht der Familie von Anne Frank nach Amsterdam mit jener ihrer Verwandten im Basler Exil. 

Schubiger weiter: «Otto Frank verbreitete das Tagebuch seiner Tochter Anne ab den 1950er-Jahren von Basel und dann von Birsfelden aus und machte es weltweit bekannt.» Diese konkreten geografischen Bezüge erleichtern es den Menschen, sich dem wichtigen Thema Holocaust zu nähern, ebenso wie die Personalisierung durch Anne Frank und ihre Familie. 

Hast du das Tagebuch von Anne Frank gelesen?

Eines der wenigen Faksimiles des Tagebuchs von Anne Frank ist an der Ausstellung zu sehen

Laut Schubiger muss man die Schweizer Migrationspolitik zur Zeit der Frank-Flucht aus zwei Perspektiven betrachten: «Einerseits gibt es die Geschichte der humanitären Schweiz, in der Schweizer Jüdinnen und Juden und anderen Verfolgten während des Krieges Zuflucht geboten wurde. Andererseits gibt es aber auch unrühmliche Episoden, die von der damaligen Schweizer Migrationspolitik diktiert wurden und dazu führten, dass viele Juden ab 1938 nicht mehr aufgenommen wurden.»

Es sei daher wichtig, nicht wegzuschauen, sondern aus der Vergangenheit zu lernen. Aus diesem Grund lädt das Schweizerische Nationalmuseum alle zur Ausstellung ein: «Es werden exklusive Exponate zu sehen sein, wie die Korrespondenz von Anne und ihrer Familie mit ihren Verwandten in Basel. Ausserdem wird eines der weltweit wenigen Faksimiles des Tagebuchs von Anne Frank zu sehen sein.»  

Aktivier jetzt den Zentralschweiz-Push!

Nur mit dem Zentralschweiz-Push von 20 Minuten bekommst du die aktuellsten News aus der Region Luzern, Zug, Schwyz, Uri, Nidwalden und Obwalden blitzschnell auf dein Handy geliefert.

Und so gehts: In der 20-Minuten-App tippst du rechts oben auf «Cockpit». Dort auf «Mitteilungen» und dann «Weiter». Dann markierst du bei den Regionen «Zentralschweiz», tippst noch einmal «Weiter» und dann «Bestätigen». Voilà!

Wir sind auch auf Instagram. Folg uns für Posts, Storys und Gewinnspiele aus der Region – und schick uns deine Bilder und Inputs: 20 Minuten Region Zentralschweiz.

Keine News mehr verpassen

Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.

Deine Meinung zählt