Ans Berner Derby trotz ausverkauftem Stadion

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TicketsharingAns Berner Derby trotz ausverkauftem Stadion

Dank der neuen Sharing-Plattform Splitseat können Saison-Abos für Sportveranstaltungen an andere weitervermittelt werden.

Annina Häusli
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Annina Häusli
Die beiden Gründer, Roland Hasler und Roland Hug (v.l.n.r) vor dem Postfinance-Stadion

Die beiden Gründer, Roland Hasler und Roland Hug (v.l.n.r) vor dem Postfinance-Stadion

Sportfans haben nun erstmals die Möglichkeit, ihre Saison-Abos an Tagen, an denen sie den Match nicht besuchen können, online an andere weiterzugeben. Möglich macht dies die Sharing-Plattform Splitseat. So haben Kurzentschlossene oder Gelegenheitsfans sogar die Möglichkeit, eigentlich ausverkaufte Spiele zu besuchen.

Teilen macht Freude

Die Idee zu Splitseat hatten die beiden Seeländer Roland Hug und Roland Hasler. Nach einem Jahr intensiver Planung und Vorbereitung ging Splitseat pünktlich zum Start der Fussballsaison 2015/16 am 1. Juli online. Bis Ende August hatten sich bereits 300 Benutzer auf der Plattform angemeldet. «Momentan haben wir einen wöchentlichen Zuwachs von rund 30 Personen», so Hug. Und das, obwohl die Eishockeysaison erst gerade begonnen hat.

Für das erste Heimspiel der Saison des SCB gegen Kantonsrivale Langnau von morgen Freitag konnten dank Splitseat bereits 16 Abos vermittelt werden. Dies überrascht selbst Hug: «Da die Tickets für das Derby sehr begehrt sind, habe ich nicht damit gerechnet, dass so viele ihr Abo weitervermitteln wollen», so Hug.

Pro vermitteltes Abo wird für den Empfänger des Abos eine Buchungsgebühr von 2.50 Franken an die Internetseite fällig, der Abobesitzer kann selbst festlegen, ob und wieviel er für sein Abo möchte.

Begeisterter Fan

Einer, der dank Splitseat an das Spiel gehen kann, ist Hanspeter Dürig (48) aus Moosseedorf. Regelmässig besucht der leidenschaftliche Langnau-Anhänger die Spiele seiner Lieblingsmannschaft. Für das erste Berner Derby der Saison konnte er allerdings keine Karte mehr ergattern. «Ich war zuerst enttäuscht, aber dank Splitseat klappt es nun trotzdem», so Dürig.

Der «Haken»: Der eigentliche Karteninhaber ist Anhänger des SCB, so muss Dürig nun in den Reihen der gegnerischen Fans Platz nehmen. «Der Langnau-Tschäppu bleibt daher sicher zuhause», meint Dürig mit einem Lachen, aber sonst sehe er darin kein Problem: «Solange es ein unterhaltsames Spiel gibt, bin ich zufrieden.» Er werde sicherlich auch in Zukunft auf Splitseat nach Angeboten suchen: «Die Idee und die Umsetzung sind super, und auch die Übergabe hat problemlos geklappt.»

Grosse Expansionspläne

Hug und seine Mitstreiter planen, das Angebot von Splitseat in den kommenden Monaten und Jahren noch weiter auszubauen.

«Wir haben momentan etwa zehn Sportarten im Fokus», blickt Hug in die Zukunft. Darunter seien etwa Basketball oder Handball, aber auch eher im Ausland beliebte Sportarten wie Cricket oder Rugby. Splitseat kann man auch schon in Deutschland und Österreich nutzen, dank Inseraten habe es auch von dort positives Feedback gegeben, so Hug.

Negative Rückmeldungen gab es bisher keine. «Mir ist kein Fall bekannt, bei dem das Abo nach dem Spiel nicht wieder zurückgegeben wurde», so Hug.

Bei den SCL Tigers heisst es auf Anfrage, dass man die Idee grundsätzlich gut findet, jedoch Bedenken betreffend der Haftung im Falle eines Verlusts hat. Auch Rolf Bachmann, Marketingleiter beim SCB, ist von der Idee angetan. «Es gibt ein solches Bedürfnis und es ist eine gute Möglichkeit, einem Fan so eine Freude zu machen.»

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