Antisemitische Attacken auf Miss-France-Kandidatin

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Hass im NetzAntisemitische Attacken auf Miss-France-Kandidatin

Weil die Zweitplatzierte der französischen Schönheitswahl einen Vater israelischer Herkunft hat, wurde sie in Onlinenetzwerken aufs Übelste beschimpft. Der Innenminister ist «tief schockiert».

von
AFP
«Es ist traurig, dass es solche Attacken im Jahr 2020 noch gibt»: Miss Provence April Benayoum. (20. Dezember 2020)
Die zur Miss France gewählte Amandine Petit (rechts) solidarisiert sich mit Benayoum.
Die Attacken haben die Wahl der Miss France überschattet.
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«Es ist traurig, dass es solche Attacken im Jahr 2020 noch gibt»: Miss Provence April Benayoum. (20. Dezember 2020)

AFP/Loic Venance

Die diesjährige Wahl der Miss France ist durch antisemitische Attacken im Internet überschattet worden. April Benayoum, die bei dem Wettbewerb am Samstag im westfranzösischen Puy-du-Fou den zweiten Platz belegte, hat einen Vater israelischer Herkunft. Auf die junge Frau hagelte es deshalb antisemitische Kommentare in den Onlinenetzwerken nieder. Mitglieder der französischen Regierung reagierten empört.

Innenminister Gérald Darmanin zeigte sich «tief schockiert». Die Polizei sei «mobilisiert», um gegen die Absender solcher Botschaften vorzugehen. Auch Justizminister Éric Dupond-Moretti kündigte an, dass die Behörden gegen jene vorgehen würden, die den Schönheitswettbewerb dazu missbrauchten, ihren «antisemitischen Hass zu entladen».

Benayoum selber sagte der Regionalzeitung «La Provence», sie finde es «traurig», dass es derartige Attacken im Jahr 2020 noch gebe. Es müsse eine Mobilisierung geben, «damit das aufhört».

Zur Miss France gewählt wurde die 23-jährige Studentin Amandine Petit. Auch sie solidarisierte sich mit Benayoum. Die antisemitischen Botschaften seien «extrem enttäuschend» und «fehl am Platz», sagte Petit in einem Fernsehinterview.

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