Appenzeller bleiben klein

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Appenzeller bleiben klein

Die Schweizer werden immer grösser. Die Appenzeller hingegen wachsen nur zaghaft. Sie sind weiter die kleinsten Leute im Land.

Sascha Schmid
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Sascha Schmid

Mit 1,76 Meter sind die Innerrhoder im Schnitt zwar rund 15 Zentimeter grösser als vor 140 Jahren, doch im nationalen Vergleich stehen sie noch immer ganz unten. Das ist das Resultat einer Studie von Frank Rühli und Ulrich Woitek von der Universität ­Zürich. Diese vergleicht die Körpermasse von Schweizer Stellungspflichtigen bei der Aushebung, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb.

Mit einer Erklärung für die Appenzeller Kleinheit tut sich Rühli vom Anatomischen Institut allerdings schwer: «Das ­genetische Material spielt sicher eine ­grosse Rolle», so Rühli. Das heisst, dass die Appenzeller klein sind, weil sie schon immer klein waren. Eine weitere Rolle könne laut Rühli spielen, dass es in Innerrhoden im Vergleich zu anderen Kantonen weniger Zuzüger gebe. «Das könnte sein, weil Appenzell etwas abseits der grossen Routen liegt und weder Anschluss an die Autobahn noch an das SBB-Netz hat», sagt Roland Inauen, Kulturbeauftragter des Kantons Innerrhoden.

Doch auch wenn die geringe ­Grösse der Appenzeller und vor allem die Witze darüber legendär sind, überrascht Inauen das Resultat. «Das Klischee, dass die Appenzeller so klein seien wie ihr Land, ist bekannt. Doch ich hatte geglaubt, dass sie mittlerweile aufgeholt hätten», so Inauen.

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