Nokia machts vorApples 3D-Karten zum Probefliegen
Die Karten-App von Apple verwandelt iPhone und iPad in ein virtuelles Flugzeug. Der 3D-Modus ist zwar erst mit iOS 6 ab Herbst verfügbar - er kann aber schon heute bei Nokia ausprobiert werden.
Das neue mobile Betriebssystem für iPhone und iPad bringt Hunderte neue Features - darunter eine von Apple entwickelte Karten-App mit 3D-Modus. Was der Konzern aus dem kalifornischen Cupertino als neuartig anpreist, kann in abgespeckter Form schon heute bei Nokia begutachtet werden.
Der in wirtschaftlichen Nöten steckende finnische Mobilfunk-Konzern setzt auf die gleiche 3D-Technologie, wie der US-Blog «Cult of Mac» berichtet. Apples «Flyover»-Funktion, die mit iOS 6 kommen wird, sei bereits auf der Nokia-Website erlebbar. Man müsse nur maps.nokia.com aufrufen und oben rechts unter «Kartenansicht» die Funktion «Maps 3D installieren» auswählen.
Firma geschluckt
Wer Nokias 3D-Karten am Computer ausprobieren möchte, verwendet am besten den Google-Browser Chrome. Dann muss man nur noch das gut acht Megabyte grosse Browser-Plugin installieren - und es kann los gehen.
Die Bilder basieren auf der Rendering-Technologie des schwedischen Unternehmens C3 Technologies, das letztes Jahr von Apple gekauft wurde. Es ist also fraglich, wie lange die 3D-Funktion noch von Nokia verwendet werden darf. Wie «Cult of Mac» festhält, seien die gezeigten Bilder absolut vergleichbar. Mit dem wichtigen Unterschied, dass Apples Karten-App auf dem Touchscreen des iPhones oder iPads mit den Fingern bedient wird.
Noch nicht fertig
Zudem gilt anzumerken, dass die Karten-App für iOS 6 noch im Beta-Stadium ist. In der finalen Version wird die zugrunde liegende Technologie einen Schritt weiter sein und die Karten-App wird zusätzliche Funktionen umfassen.
Apple hat in den letzten Jahren mehrere auf Landkarten spezialisierte Unternehmen geschluckt und ist unter anderem auch eine Partnerschaft mit TomTom eingegangen (20 Minuten Online berichtete).
Zur Geheimhaltung verpflichtet
Es gibt eine Möglichkeit, Apples Karten-App schon heute auszuprobieren. Dazu muss man sich als Entwickler registrieren: Wer den Jahresbeitrag bezahlt hat, kann die sogenannte «Developer Preview» herunterladen und auf dem eigenen Gerät installieren. Der Haken an der Sache: Weil es sich um ein unfertiges Produkt handelt, gelten strenge Geheimhaltungs-Regeln. In den Apple-Bestimmungen für Entwickler heisst es, dass keinerlei Informationen darüber publik werden dürfen.
20 Minuten Online hat die Developer Preview ausprobiert - und wird sich an die Geheimhaltungs-Verpflichtung halten. Das tun aber nicht alle Entwickler, wie die im Internet aufgetauchten Videos beweisen. So hat apfelnews.eu einen Beitrag veröffentlicht, der die Karten-App zeigt (siehe Video).
Wie «Cult of Mac» publik machte, sind in der Karten-App von Apple erst wenige Städte in 3D verfügbar. Neben dem Apple-Heimatort Cupertino sind dies Chicago, Kopenhagen, Las Vegas, Los Angeles, Miami, Montreal, Sacramento, San Francisco, Seattle und Sydney.
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