Arbon TGMehrere Balkone eingestürzt: Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft
In der Nacht auf Mittwoch brachen bei einer Baustelle in Arbon mehrere Balkone ab. Ein Anwohner wurde durch einen lauten Knall aufgeschreckt. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.
Darum gehts
Bei einem Haus in Arbon TG brachen in der Nacht auf Mittwoch einige Balkone ab.
Ein News-Scout wurde von einem Knall aufgeschreckt.
Am nächsten Tag habe er das Ausmass des Schadens gesehen.
Anwohnerinnen und Anwohner zufolge mussten bei einem anderen Haus zuvor Wände aufgrund von Einsturzgefahr abgebrochen werden.
Laut dem verantwortlichen Baumanagement-Unternehmen ist der Grund für den Vorfall noch nicht abschliessend geklärt.
Ein Anwohner aus Arbon TG wurde in der Nacht auf Mittwochmorgen auf seltsame Geräusche der benachbarten Baustelle aufmerksam. «Kurz vor Mitternacht hörte ich Klopfgeräusche von der Baustelle, es klang so, als würde jemand hämmern, aber es war unklar, wo genau», so der News-Scout.
Etwa eine Stunde später habe es einen grossen Knall gegeben. «Meine Frau hat den Knall auch gehört, aber wir haben nicht gesehen, was es war», sagt der Anwohner. Das Paar habe den Knall schliesslich nicht beachtet und sei schlafen gegangen.
«Unser Block wurde von der gleichen Firma gebaut»
Am nächsten Morgen habe sich der Anwohner gedacht, er gehe kurz raus, sich das anschauen. «Dann habe ich gesehen, dass die Balkone dort hängen», sagt der News-Scout. Bei der Baustelle habe er Bauarbeiter gesehen, die mit Taschenlampen in das Gebäude leuchteten.

So fand der News-Scout die Situation am nächsten Morgen auf der Baustelle vor.
20min/News-Scout«Ich dachte, sch*****, wir wohnen auch in einem solchen Haus», so der Mann. In seinem Wohnblock habe es zwar noch keine Probleme gegeben, doch nun würden er und seine Frau sich schon Gedanken machen. «Unser Block wurde von der gleichen Firma gebaut», sagt der News-Scout.
Bei der Kantonspolizei Thurgau ist bisher keine Meldung zum Vorfall aus Arbon eingegangen, wie es auf Anfrage heisst.
Anwohner vermutet Hochwasser vom Sommer als Ursache
Eine Nachbarin sagt, dass beim betroffenen Haus erst am Dienstagabend die Balkone fertig betoniert wurden. «Vielleicht brachte das das Fass zum Überlaufen», so die Frau. Laut einer 20 Minuten-Reporterin vor Ort ist beim untersten Stock ein Metallpfeiler durchgebrochen.
Laut einem anderen Nachbarn sei bei der Baustelle des vorderen Hauses auf demselben Areal bereits etwas Ähnliches vorgefallen. «Ganz zu Beginn der Bauarbeiten mussten die Wände des untersten Stockes aufgrund von Einsturzgefahr abgebrochen werden», sagt der Mann zu einer Reporterin vor Ort.
Der Arboner vermutet das Hochwasser vom Sommer als Ursache: «Der hohe Seepegel sorgte für Unterwasser im Keller des Hauses.»

Ein anderer Anwohner vermutet der hohe Seepegel vom Sommer für den Absturz der Balkone.
20min/lmkGrund für Absenkung noch nicht abschliessend geklärt
Auf telefonische Anfrage von 20 Minuten äussert sich das verantwortliche Baumanagement-Unternehmen wie folgt zum Vorfall: «Der Grund für die Absenkung der Balkone ist derzeit noch nicht abschliessend geklärt. Ein unabhängiger Experte wurde beauftragt, die Ursache des Vorfalls detailliert zu untersuchen».
Die Staatsanwaltschaft habe die Ermittlungen aufgenommen. «Der Vorfall wird als Offizialdelikt behandelt und entsprechend von Amtes wegen untersucht. Die Baustelle wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt», so das Unternehmen. Wie die «Thurgauer Zeitung» schreibt, wurde eine Strafuntersuchung wegen Verdachts einer Gefährdung durch Verletzung der Regeln der Baukunde eröffnet.
Bis auf Weiteres werden keine Bauarbeiten durchgeführt, mit Ausnahme des Rückbaus der betroffenen Balkone.
«Wir möchten betonen, dass die beiden bereits fertiggestellten Wohnhäuser mit einer anderen Konstruktionsweise und unter der Leitung eines anderen Ingenieurs errichtet wurden. Es besteht kein Zusammenhang mit dem aktuellen Vorfall», teilt das Unternehmen weiter mit.

Laut einer Reporterin vor Ort ist ein Metallpfeiler durchgebrochen.
20min/lmk
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