Arbon: Mann masturbiert in der Öffentlichkeit

In Arbon TG soll es innert weniger Monate bereits zu zwei Vorfällen von in der Öffentlichkeit masturbierenden Männern gekommen sein. «Sie haben auf einmal Stöhngeräusche gehört», sagt eine Mutter (46) aus Arbon zu 20 Minuten. Am Sonntag seien ihre Tochter (12) und deren Freundin (12) bei der Musikschule unterwegs gewesen. Auf einmal seien da diese Geräusche gewesen.

«Die Mädchen haben sich gefragt, was das für komische Geräusche sind und sind nichts ahnend weitergegangen. Sie gingen um eine Ecke und dann haben sie diesen Mann entdeckt, der einfach in der Öffentlichkeit auf einer Bank onanierte.»

Die beiden Mädchen seien schockiert gewesen. Laut der Mutter habe ihre Tochter trotzdem einen Beweis gewollt und deshalb versucht, ein Video mit dem Handy aufzunehmen. «Sie hatte aber Angst, dass sie der Mann beim Filmen erwischen könnte. Deshalb ist das Video nur eine Sekunde lang», so die 46-jährige Arbonerin.

Der Platz sei nicht weit von einem Spielplatz entfernt. «Meine Tochter traut sich seit diesem Vorfall nicht mehr alleine aus dem Haus. Es ist nicht zu unterschätzen, wie traumatisierend sowas für Kinder sein kann», so die Mutter besorgt. Sobald ihre Tochter bereit sei, würden sie gemeinsam zur Polizei gehen.

Solche Szenen in Arbon sollen kein Einzelfall sein. «Da war dieser Typ, der einen Joint geraucht hat», erzählt eine 17-Jährige aus Arbon. Am 14. August habe sie mit ihrer Freundin (17) ihren Geburtstag gefeiert. Sie hätten Getränke gekauft und sich bei der Kirche mit dem Aussichtspunkt hingesetzt.

«Als es langsam dunkler wurde, beschlossen wir nach Hause zu gehen. Es gab keine anderen Personen mehr in der Nähe, ausser dem Typen mit Joint», so die 17-Jährige. Die beiden Jugendlichen seien Richtung Städtchen gegangen. «Es war sehr still und auf einmal habe ich mich intuitiv umgedreht. Da stand einfach ein nackter Mann hinter uns, der masturbierte. Er hat uns angegrinst», sagt die junge Frau.

«Als der Mann einen Schritt auf uns zu ging, sind wir schreiend weggerannt», so die Arbonerin weiter. Der Mann sei kaum erkennbar gewesen, da es dunkel gewesen sei. Aber der Körperbau habe dem Mann mit dem Joint entsprochen.

«Am meisten schockiert mich, dass niemand in der Nähe geholfen hat. Die Szene war gruselig, vor allem als uns klar wurde, wie hilflos wir eigentlich waren», findet die 17-Jährige.

Die junge Frau ging einen Tag später zur Polizei. Diese habe ihr gesagt, sie könne nichts mehr unternehmen, da es zu spät sei. Ihr seien aber vermehrte Polizeikontrollen an dem besagten Ort versprochen worden. «Seither habe ich aber kein einziges Polizeiauto dort gesehen und ich wohne in der Nähe der Kirche. Auch andere Anwohner konnten keine Polizeipräsenz feststellen», so die junge Arbonerin.

Auf Anfrage bei der Kantonspolizei Thurgau sagt Mediensprecher Robin Bernhardsgrütter: «In beiden geschilderten Fällen wurde keine Anzeige bei der Polizei erstattet.» Am 15. August sei zwar eine Meldung eingegangen, die eine ähnliche Tat schildere. Für die Ermittlungen sind weitere Informationen in Form einer Anzeigeerstattung notwendig.

Solche Taten sind laut der Kantonspolizei ganz klar strafbar und im Strafgesetzbuch geregelt. Gemäss diesem ist Exhibitionismus (Art. 194 StGB) sowie die sexuelle Belästigung (Art. 198 StGB) strafbar. Beides sind Antragsdelikte und können bestraft werden. Die Kapo konnte aber keine Häufung solcher Vorfälle in den vergangenen Monaten in Arbon feststellen.