BAG senkt Medikamentenpreise – Aspirin und 300 weitere Medikamente werden rund 10 Prozent günstiger

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BAG senkt MedikamentenpreiseAspirin und 300 weitere Medikamente werden rund 10 Prozent günstiger

Die Preise für 300 Arzneimittel sollen in der Schweiz ab 1. Dezember sinken. Das will zumindest das BAG. Einige Firmen haben allerdings Beschwerde dagegen eingelegt.

Aspirin von Bayer ist eines der Medikamente, das ab 1. Dezember günstiger werden soll.
Bereits letztes Jahr seien die Preise für viele Medikamente gesunken, was zu Einsparungen von 100 Millionen Franken geführt habe, sagt das BAG. Das Bild zeigt die Rathaus Apotheke in Bern.
Die neuen Preissenkungen sollen nochmals rund 60 Millionen einsparen, verspricht das BAG. Im Bild siehst du ein Gestell in der Rathaus Apotheke in Bern.
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Aspirin von Bayer ist eines der Medikamente, das ab 1. Dezember günstiger werden soll.

AFP

Darum gehts

  • Das BAG überprüft jährlich die Preise jedes dritten Medikaments auf seiner Spezialitätenliste.

  • Jetzt ist die Prüfung für das Jahr 2021 abgeschlossen.

  • Nun will das BAG die Preise von 300 Medikamenten senken – doch es gibt Widerstand.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) führt eine Liste mit Arzneimitteln und überprüft deren Preise alle drei Jahre. Die Prüfung für das Jahr 2021 sei nun durch, schreibt das BAG in einer Mitteilung, und der Bund habe sich entschieden, die Preise von knapp 300 Arzneimitteln um durchschnittlich zehn Prozent zu senken. Bereits letztes Jahr seien die Preise für viele Medikamente gesunken, was zu Einsparungen von 100 Millionen Franken geführt habe. Die neuen Preissenkungen sollen nochmals rund 60 Millionen einsparen, verspricht das BAG.

Das BAG gibt an, jedes Jahr ein Drittel der Arzneimittel der Spezialitätenliste zu überprüfen. Die Behörde startete letztes Jahr den zweiten Überprüfungszyklus, nachdem sie zwischen 2017 und 2019 alle Arzneimittel bereits einmal überprüft hatte. Die nun geprüften Arzneimittel setzen Schweizerinnen und Schweizer laut BAG etwa zur Behandlung von Hautkrankheiten sowie Krankheiten des Nervensystems und des Blutes ein.

Zulassungsinhaberinnen und -inhaber legen Beschwerde ein

Bisher senkte das BAG die Preise von 53 Prozent aller Arzneimittel auf der Liste – über 220 Originalpräparate kosten nun weniger. Bei Einzelnen sei allerdings noch offen, ob die Preissenkungen durchkommen würden, da die Zulassungsinhaberinnen und -inhaber Beschwerden angekündigt hätten. Bei knapp 200 Arzneimitteln kam das BAG zum Schluss, dass keine Preissenkung notwendig sei. Diese Arzneimittel seien im Vergleich zu den Referenzländern und im Vergleich zu anderen Arzneimitteln «weiterhin wirtschaftlich», so das BAG.

Das BAG überprüfte nicht nur Originalpräparate, sondern auch Generika, Co-Marketing-Arzneimittel und Biosimilars. Bei knapp 40 Prozent dieser Arzneimittel habe die Überprüfung ebenfalls zu einer Preissenkung geführt. Die Preise für die Arzneimittel, die das BAG neu überprüft hat, sollen am 1. Dezember sinken. Die Überprüfung der restlichen Arzneimittel will die Behörde in den nächsten Monaten abschliessen.

Noch nicht abgeschlossen sei hingegen die Überprüfung der Arzneimittel, für die noch eine Beschwerde aus dem Jahr 2017 hängig sei. Laut dem BAG resultieren allerdings auch so Einsparungen von 100 Millionen Franken. Und dieser Wert liege deutlich über der Schätzung von 60 Millionen vom letzten Herbst.

BAG-Liste ist öffentlich einsehbar

Auf der Spezialitätenliste sind alle Arzneimittel aufgeführt, die die obligatorische Krankenpflegeversicherung vergütet. Für die Überprüfung teilte das BAG diese in drei gleich grosse Einheiten auf. Aus Gründen der Gleichbehandlung untersucht die Behörde jeweils alle Arzneimittel einer therapeutischen Gruppe gleichzeitig. Die Prüfungen haben laut BAG zwischen 2017 und 2019 zu Einsparungen von über 450 Millionen Franken geführt.

Die Medikamentenlisten des BAGs sind öffentlich einsehbar. Die erste Liste zeigt die Arzneimittel, deren Preise ab 1. Dezember sinken sollen. Für die Medikamente in der zweiten Liste ist keine Preissenkung geplant.

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