195 Tage auf ISSAstronautin stellt neuen Langzeitrekord auf
Die 38-jährige Italienerin ist wegen eines ungeplanten Vorfalls länger im All als jemals eine Frau vor ihr.
Hält sich gut: Samantha Cristoforetti ist seit Ende November im All.
Seit 195 Tagen im Weltall ist die italienische Raumfahrerin Samantha Cristoforetti. Die Absolventin der TU München ist seit Ende November auf der Internationalen Raumstation ISS, rund 400 Kilometer über der Erde. So lange, wie noch keine andere Astronautin vor ihr.
Geplant war die Aktion indessen nicht. Nach dem Absturz des russischen Raumfrachters «Progress M-27M» konnte die ehemalige Kampfpilotin ihren für Ende Mai geplanten Heimflug nicht antreten. Rekordhalterin vor Cristoforetti war Sunita Williams aus den USA. US-Amerikanerin hielt es 2006/2007 ganze 194 Tage im Weltraum aus.
Die Flugleitzentrale bei Moskau habe das Abkoppeln der Sojus-Kapsel nun auf den 11. Juni datiert, teilte Cristoforetti per Twitter mit. «Sieht aus, als würden sie es diesmal ernst meinen», schrieb sie.
«Großartige Leistung»
Von einer «großartigen Leistung» sprach der künftige Chef der Europäischen Raumfahrtograniaton (ESA) Jan Wörner. Cristoforetti stehe nun in einer Reihe mit dem Russen Sergej Krikaljow und dem Deutschen Thomas Reiter, sagte Wörner. Krikaljow hält mit 803 Tagen den Weltrekord, in Europa sind die 350 All-Tage von Reiter Spitzeklasse.
Der künftige Esa-Chef gratulierte Cristoforetti zu ihrem Rekord und sprach von einer «großartigen Leistung». Mit der Bestmarke stehe sie in einer Reihe mit dem Russen Sergej Krikaljow und dem Deutschen Thomas Reiter, sagte Wörner. Krikaljow hält mit 803 Tagen den Weltrekord, in Europa sind die 350 All-Tage von Reiter die Bestmarke.
Zumindest auf frisch gebrühten Espresso muss die Italienerin nicht verzichten: Mitte April hatte ein Raumfrachter eine weltraumtaugliche Espressomaschine zur ISS gebracht. Am 3. Mai twitterte Cristoforetti dann ein Foto von der Verkostung.
