Athletik-Zentrum untauglich für Profi-Hochspringer

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Athletik-Zentrum untauglich für Profi-Hochspringer

Nach dem Eröffnungsjubel mehren sich kritische Stimmen zum neuen Athletik-Zentrum. Vor allem die Hochspringer sind unglücklich: Top-Springer Michael Isler boykottiert die Halle sogar.

Neben Kinderkrankheiten wie losen Startblöcken für den 60-Meter-Sprint scheint das neue Athletik-Zentrum St.Gallen Probleme zu bereiten, die nicht so einfach zu lösen sind: «Das Zentrum ist für Hochsprung-Wettkämpfe auf Topniveau untauglich, was bei einem 41-Millionen-Bau bedauerlich ist», sagt Alexis Papastergios, Sprungtrainer des Schweizerischen Leichtathletikverbandes.

Auf dem neuen Hallenboden sind die im Hochsprung üblichen Nagelschuhe mit bis zu neun Millimeter langen Stahlnägeln verboten. Schweizermeister Michael Isler rutschte letzten Sonntag mit den stattdessen erlaubten kürzeren und weicheren Spikes aus und verletzte sich am Fuss. «Für mich ist die Hallensaison gelaufen», sagt Isler. Er ist überzeugt, dass dies mit normalen Nägeln nicht passiert wäre. «Unter solchen Bedingungen trete ich in St. Gallen nicht mehr an», so Isler.

Jürg Hellmüller, Leiter des Sportamts der Stadt, kennt das Problem: «Wir müssen für die Hochspringer eine Lösung finden.» Er weist jedoch darauf hin, dass das Zentrum in erster Linie für den Schul- und erst dann für den Spitzensport gebaut wurde.

Felix Burch

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