Atomstreit: El Baradei in Nordkorea

Aktualisiert

Atomstreit: El Baradei in Nordkorea

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Mohammed el Baradei, ist in Nordkorea eingetroffen. Er verhandelt mit der kommunistischen Führung in Pjöngjang über eine Rückkehr der UNO-Inspektoren.

Die Experten sollen überwachen, ob Nordkorea den Atomreaktor in Yongbyon tatsächlich bis Mitte April stilllegt. Dies hatte Pjöngjang am 13. Februar bei den so genannten Sechs-Parteien- Gesprächen zugesagt. Im Gegenzug würde Nordkorea umfangreiche Energiebeihilfen erhalten.

Vor der Weiterreise nach Pjöngjang zeigte sich El Baradei in Peking optimistisch. Er hoffe darauf, dass seine Behörde nach «Jahren der Entfremdung» wieder enger mit Nordkorea zusammenarbeiten könne.

Dabei brauche es allerdings Geduld, betonte El Baradei. Er sei sich nicht sicher, ob der Zeitplan für die Stilllegung des Atomreaktors eingehalten werden könne.

Pjöngjang hatte die Kontrolleure der IAEA im Dezember 2002 ausgewiesen; einen Monat später trat das Land aus dem Atomwaffensperrvertrag aus. Ein Atomwaffentest Nordkoreas am 9. Oktober vergangenen Jahres löste internationale Empörung aus und zog UNO-Sanktionen nach sich.

Bald neue Sechser-Gespräche

El Baradei reiste erstmals seit seiner Ernennung zum IAEA-Chef 1997 nach Nordkorea. Er wird am Donnerstag in Peking zurück erwartet. Dort werden am kommenden Montag die Sechs-Parteien- Gespräche fortgesetzt, an denen Nord- und Südkorea, die USA, China, Japan und Russland teilnehmen.

Bereits am Donnerstag trifft sich in Peking eine Arbeitsgruppe, um über die vereinbarte Wirtschaftshilfe und Energielieferungen an Nordkorea zu beraten. Eine weitere Arbeitsgruppe befasst sich am Samstag mit der nuklearen Abrüstung der koreanischen Halbinsel. (sda)

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