StudieAuch Einzelkinder sind sozial
Dass es Einzelkindern schwerer fällt, soziale Kontakte zu knüpfen, ist bloss ein Mythos. Dies haben US-Forscher nun bewiesen.

Eine Studie widerlegt den Mythos, Einzelkinder hätten Mühe, Freunde zu finden. (colourbox.com)
Einzelkinder sind verwöhnt, eifersüchtig und egoistisch und es fällt ihnen schwer, Freundschaften mit anderen Kindern zu schliessen. Diese Vorurteile sind in den Köpfen vieler Leute zementiert. Doch zumindest ein Klischee konnten Forscher der Ohio State University nun widerlegen: Wer ohne Geschwister aufwuchs, dem fällt es genauso leicht, Kontakte zu knüpfen, wie Sprösslingen kinderreicher Familien. Zwar zeigte eine frühere Studie, dass die Kleinen in der Krippe noch Mühe hatten, auf andere Kinder einzugehen. Doch dieses fehlende Sozialverhalten eigneten sich die Kinder im Laufe ihrer Schulzeit an.
Um dies herauszufinden, befragten die Soziologen Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren in über hundert Schulen. Diese mussten jeweils fünf Buben und fünf Mädchen nennen, die sie zu ihren Freunden zählten. Das Resultat: Durchschnittlich wurde jeder Teenager von fünf anderen als Freund bezeichnet. Dabei spielte es jedoch keine Rolle, ob die Jugendlichen Geschwister hatten oder nicht. Das Fazit: «Wer zu Hause keinen Umgang mit Gleichaltrigen hatte, hat im Laufe der Schulzeit genügend Zeit, dies zu lernen», so die Co-Autorin der Studie, Donna Bobbitt-Zeher, gegenüber BBC.
Was hingegen einen Einfluss auf die Beliebtheit der Teenager hatte, waren die ethnische Zugehörigkeit und die familiäre Situation.