Auch für Veganer müssen Tiere sterben

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KollateralschädenAuch für Veganer müssen Tiere sterben

Veganer und Vegetarier verzichten auf Fleisch, um Tierleben zu retten. Doch manchmal geht der Plan nicht auf.

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Für mich sollen keine Tiere sterben - so begründen Veganer wie Vegetarier ihren Ernährungsstil häufig.
Für Naturforscher Claudio Bertonatti ist das nicht mehr als ein frommer Wunsch.
Zwar würden durch die überwiegend pflanzliche Ernährungsweise von Vegetariern und Veganern ...
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Für mich sollen keine Tiere sterben - so begründen Veganer wie Vegetarier ihren Ernährungsstil häufig.

epa/Facundo Arrizabalaga

Durch den Verzicht auf Fleisch wollen viele Menschen Tierleben retten. Für den argentinischen Naturforscher Claudio Bertonatti ist das in der Regel aber nicht mehr als ein frommer Wunsch.

Im Interview mit dem Newsportal PlayGround gibt er an, sich selbst lange vegetarisch ernährt zu haben und der Ansicht gewesen zu sein, dadurch kein Blut an den Händen zu haben.

Doch mit der Zeit habe er einsehen müssen, «dass man als Vegetarier zwar Nutztiere wie Kühe, Schweine oder Ziegen schützt, nicht aber Wildtiere.» Und die würden – anders als die Nutztiere – irgendwann ganz verschwinden.

Indirektes Töten

Die Krux: Vegetarier und Veganer konsumieren viele pflanzliche Lebensmittel wie Reis, Soja und Weizen. Weil die Nachfrage nach solchen Produkten damit grösser wird, muss viel Ackerland bereitgestellt werden, was mit der Abholzung von Wäldern und einer Beschränkung des Lebensraums einiger Tierarten einhergehe.

«Anschliessend müssen die neuen Anpflanzungen vor Fressfeinden wie Vögeln geschützt werden», so der Experte weiter. Der Einsatz vergifteter Körner sei nur eine von vielen Methoden, Tiere abzuhalten. Elektrozäune seien eine weitere.

Auch der weit verbreitete Einsatz von Pestiziden könne Wildtiere töten.

Aufgrund all dieser Folgen kommt Bertonatti am Ende des Interviews zu folgendem Fazit: «Wenn du Fleisch isst, tötest du Tiere. Aber du ermordest die Tiere auch, wenn du nur Pflanzen isst.»

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