Kampagne«Auch Masturbieren macht dein Lächeln schön»
Um Selbstbefriedigung zu enttabuisieren, zeigt das Jugendnetzwerk Sexuelle Gesundheit Schweiz, wie normal Masturbieren ist – und zieht dabei Vergleiche zum Zähneputzen.
Darum gehts
- Das Jugendnetzwerk Sexuelle Gesundheit Schweiz möchte Selbstbefriedigung enttabuisieren.
- In einem Video wird Selbstbefriedigung mit Zähneputzen verglichen.
- Laut der grossen Sexumfrage von 20 Minuten masturbieren 92 Prozent der Schweizer.
Unabhängig von Geschlecht, Alter und Beziehungsstatus: Fast alle tun es, die einen täglich, die anderen seltener: Selbstbefriedigung. Trotzdem ist Masturbieren hauptsächlich bei jungen Frauen ein Tabuthema, das noch immer mit Scham verbunden ist: «Gerade junge Menschen nehmen viele Aspekte der Sexualität nach wie vor als schamhaft wahr. Besonders Mädchen und junge Frauen geben selten zu, zu masturbieren, und tauschen sich weniger darüber aus. Zu gross ist das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun», wie das Jugendnetzwerk Sexuelle Gesundheit Schweiz schreibt.
Selbstbefriedigung ist aber wichtig: Sie verhilft zu einer gesunden und erfüllten Sexualität und wirkt sich damit auch positiv auf die psychische Gesundheit aus. Deswegen lanciert das Jugendnetzwerk Sexuelle Gesundheit Schweiz mit «Selbstbefriedigung – ist das normal?» eine neue Sensibilisierungskampagne. Im Video oben siehst du, wie normal Masturbation ist, dass es zum Alltag gehört und gesund ist – genau wie Zähneputzen.
Geschichte der Masturbation
Lange galt Selbstbefriedigung als Sünde, moralisch verwerflich und als Ursache für Krankheiten wie Krebs oder psychische Störungen. Erst vor gut 100 Jahren begann ein medizinisches und gesellschaftliches Umdenken. Während sich der Irrglaube, regelmässige Masturbation führe zu einer Abnutzung der Geschlechtsteile, noch relativ lange halten konnte, belegen heute zahlreiche Studien das Gegenteil. Selbstbefriedigung soll etwa gegen Schlaflosigkeit helfen und das Risiko, an Diabetes oder Prostatakrebs zu erkranken, minimieren. Zudem soll sie gerade bei Frauen die Beckenbodenmuskulatur stärken und allgemein positive Effekte auf das Immunsystem haben. Nicht zu vergessen sind schliesslich die Glückshormone, die dabei ausgeschüttet werden.
92 Prozent der Schweizer masturbieren
Laut der Sexumfrage von 20 Minuten geben 92 Prozent aller Schweizer an, zu masturbieren – nur gerade 8 Prozent sagen, dass sie das «nie» machen würden. Die Gründe für Selbstbefriedigung sind vielfältig: Manchmal geht es um die Entspannung und besseres Einschlafen, manchmal geht es um Lust oder auch mal um Langeweile.
Und genau wie beim Zähneputzen machen es die einen schneller, die anderen langsamer, einige von Hand und andere mit elektrischen Hilfsmitteln. Fest steht aber: Selbstbefriedigung macht glücklicher als Zähneputzen. So fühlen sich laut der Sexumfrage 73 Prozent nach dem Masturbieren «glücklich oder erleichtert».
Die grösste Sex-Umfrage der Schweiz
22’659 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 25. und 26. Juli online an der grössten Sexumfrage der Schweiz teilgenommen. 20 Minuten hat die Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen LeeWas, das schweizweit auf ihren Newsportalen regelmässig umfassende Abstimmungs- und Wahlumfragen macht, durchgeführt. Sie gewichten die Umfragedaten nach demografischen und geografischen Variablen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,2 Prozentpunkten.