Auch Winterthurer Politiker fordern nun Sozialdetektive
Die Einführung von Sozialdetektiven in der Stadt Zürich hat Signalwirkung: Auch in Winterthur wollen Politiker verdeckte Ermittlungen wieder zum Thema machen.
«Die Entwicklung in Zürich zeigt, dass ich nicht falsch liege», sagte die Winterthurer FDP-Gemeinderätin Ruth Werren gestern zu 20 Minuten. Bereits im Juni 2005 verlangte sie im Parlament der zweitgrössten Zürcher Stadt in einer Motion die Einführung von Sozialinspektoren für Winterthur.
«Damit bin ich aber haushoch gescheitert», ärgert sie sich. Nachdem nun selbst die grüne Zürcher Stadträtin Monika Stocker in der Frage eingelenkt hat, überlegt sie sich, wie sie die Sache noch einmal aufs Tapet bringen kann.
Auch bei der SVP Winterthur sieht man Handlungsbedarf: «Wesentlich ist für mich die Einsicht, dass der Missbrauch bekämpft werden muss», sagt Nationalrat Jürg Stahl, der die Stadtpartei interimistisch führt. Diese sei in Winterthur seiner Ansicht nach nicht genügend vorhanden. «Unsere Gemeinderatsfraktion wird sich daher um das Thema kümmern», kündigt Stahl an.
Regine Sauter, Sekretärin des Winterthurer Sozialdepartements, betont: «Wir haben bereits heute wirksame Massnahmen gegen Sozialhilfemissbrauch.» Dass diese greifen, werde das Sozialdepartement nächste Woche an einer Pressekonferenz aufzeigen.
Marco Lüssi