Verschärfte Covid-MassnahmenAusschluss für Ungeimpfte oder Teil-Lockdown – die Pläne des Bundesrats
Bis Dienstag gibt der Bundesrat weitere Varianten von verschärften Massnahmen in die Konsultation: 2G mit Maske und Tests – oder die Schliessung von Betrieben.
Darum gehts
Seit diesem Montag gilt ein verschärftes Corona-Regime: Ausweitung der Maskenpflicht, dringende Homeoffice-Empfehlung und 2G in Restaurants oder Bars, wo die Betreiber dies wollen. Am Freitag sah sich der Bundesrat jedoch aufgrund der sich zuspitzenden Corona-Situation bereits wieder gezwungen, nachzuschärfen. Er warnt vor überlasteten Intensivstationen: Die Zahl der Covid-Intensivfälle könne Mitte Dezember die kritische Schwelle von 300 erreichen.
Deshalb schickt er nun zwei Varianten bei den Kantonen in Konsultation: ein Regime mit 2G-Regel und Maskenpflicht oder einen Teil-Shutdown.

Variante 1: 2G mit Maskenpflicht
Die erste Variante sieht in Innenbereichen die Einführung der 2G-Regel mit Masken- und Sitzpflicht vor. Zugang zu Kultur-, Sport- und Freizeitbetrieben, Restaurants sowie Veranstaltungen würde geimpften und genesenen Personen vorbehalten. Wo die Maske nicht getragen werden kann oder Konsumation im Sitzen nicht möglich ist, gilt gar die 2G-plus-Regel: Für den Eintritt in die Disco, Hallenbäder oder Fitnesscenter ist ein negativer Test nötig. Restaurants können diese Option frei wählen, um sich von der Maskenpflicht befreien zu lassen.
Für Treffen mit Familie gilt drinnen eine Personenobergrenze von 30 Personen. Ist eine Person dabei, die nicht geimpft ist, liegt die Grenze bei fünf Personen.
In der Schule, wo derzeit die Zahl der Fälle stark ansteigt, greift der Bundesrat in dieser Variante durch. Er schlägt die Maskenpflicht ab Sek II vor. Zudem rät er den Kantonen, diese auch auf die Primarstufe auszuweiten. Unis und Fachhochschulen sollen auf Fernunterricht umstellen.
Am Arbeitsplatz will der Bundesrat die Schraube anziehen. So sieht er in beiden Varianten die Homeoffice-Pflicht vor. Diese Massnahme war bisher von der Wirtschaft hart bekämpft worden. Dem Detailhandel will die Regierung eine freiwillige Kapazitätsbeschränkung auferlegen. Eine solche hat die Branche bereits umgesetzt.
Variante 2: Teil-Shutdown
Deutlich schärfer fällt die zweite Variante des Bundesrats aus. Restaurants, Bars, Discos, Hallenbäder und Fitnesscenter müssten demnach dichtmachen. In Kultur-, Sport- und Freizeitbetrieben und Veranstaltungen drinnen schlägt der Bundesrat vor, 2G mit Maskenpflicht einzuführen. Den Veranstaltern wäre es hier überlassen, ob sie zusätzlich einen Test verlangen wollen. Die Regeln in der Schule sowie am Arbeitslatz decken sich mit der in Variante 1 vorgeschlagenen Massnahmen.
Die Kantone haben nun bis am Dienstag Zeit, sich zu den Plänen zu äussern. Der Bundesrat macht aber deutlich, dass er von ihnen Unterstützung erwarte: Denn er hat an seiner Sitzung auch über weitergehende Schliessungen als die jetzt den Kantonen vorgeschlagenen diskutiert. «Betroffen wären sämtliche Innenbereiche von Kultur-, Sport- und Freizeitbetrieben; auch Fach- und Publikumsmessen und Veranstaltungen in Innenbereichen würden verboten», heisst es in einer Mitteilung.
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