Lago Maggiore: See gibt Leiche von seit 19 Jahren vermisstem Mann frei

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Lago MaggioreAustrocknender See gibt Leiche von seit 19 Jahren vermisstem Mann frei

Ein Wanderer stiess im April an einer Stelle, die sonst vom Lago Maggiore bedeckt ist, auf menschliche Überreste. Nun wurde die Leiche einem Schweizer zugeordnet, der seit 2004 vermisst worden war.

Der tiefe Wasserstand des Lago Maggiore machte den Fund eines 2004 verschwundenen Mannes möglich. (Symbolbild).

Der tiefe Wasserstand des Lago Maggiore machte den Fund eines 2004 verschwundenen Mannes möglich. (Symbolbild).

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Darum gehts

  • Ein Wanderer fand unlängst in der Magadino-Ebene die Überreste eines Menschen.

  • Die Fundstelle liegt normalerweise unter dem Seespiegel des Lago Maggiore.

  • Forensiker identifizierten den Fund – es handelt sich um einen 2004 verschwundenen Einheimischen.

Die Tessiner Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei melden in einem Communiqué den Fund von menschlichen Überresten, die «nach technischen, wissenschaftlichen und medizinisch-rechtlichen Untersuchungen» einem am 11. Dezember 2004 in Tenero verschwundenen Schweizer aus der Region Locarno zugeordnet werden konnten.

Die ersten sterblichen Überreste des damals 42-jährigen Mannes wurden am 14. April dieses Jahres von einem Wanderer in der Gegend von Bolle di Magadino gefunden. Sie lagen an einem Ort, an dem vor kurzem Forstarbeiten stattgefunden hatten und der normalerweise vom Wasser des Lago Maggiore bedeckt ist. Wegen der herrschenden Trockenheit war der See zurückgegangen und hatte die menschlichen Knochen und Kleidungsstücke freigegeben.

Todesursache bleibt unbekannt

Der Wanderer wandte sich an die Kantonspolizei, welche die entsprechenden Ermittlungen einleitete. Am 27. April wurden unter Beteiligung von Ermittlern der Kantonspolizei sowie Forensikern genaue Nachforschungen an Ort und Stelle angestellt, bei denen weitere Knochen sowie Kleidungsstücke und Gegenstände der vermissten Person gefunden wurden. Dieses Material wurde in der Folge sorgfältig analysiert, unter anderem durch eine eingehende und komplexe DNA-Analyse. Diese ermöglichte es nun, den Mann zu identifizieren. Die Todesursache konnte nicht geklärt werden. 

«Dieser Fall unterstreicht, wie wichtig es ist, zum Zeitpunkt des Verschwindens so viele Informationen wie möglich zu sammeln, indem ein sogenanntes Ante-Mortem-Dossier erstellt wird», schreibt die Tessiner Kapo weiter. Dieses könne dann vielleicht viele Jahre später mit dem verglichen werden, was in einem Post-Mortem-Dossier gefunden und dokumentiert wird. 

(trx)

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