Fasnacht: Vereinigten-Präsident kritisiert fremde Guuggemusigen

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Präsidiales Machtwort«Auswärtige Guuggenmusigen sollen bei sich zu Hause Fasnacht machen»

Dem Präsidenten der Vereinigten ist der Kragen geplatzt: Der Grund ist, dass immer mehr auswärtige Guuggemusigen an die Luzerner Fasnacht kommen und den Einheimischen die Plätze wegnehmen und die Kultur der Fasnacht nicht kennen.

Hier kann das Monstercorso vom Dienstagabend in voller Länge angeschaut werden. 

20 Minuten Luzern 

Darum gehts 

  • Der Präsident der Vereinigten hat an der vergangenen Fasnacht etwa 30 Guuggenmusigen gezählt, welche die Plätze und Bühnen der Einheimischen besetzen.  

  • Der Präsident sagt: «Sie kennen unsere Fasnacht und ihre Kultur nicht.»

  • Darum sollen sie zu Hause bleiben und dort Fasnacht machen. 

«Guuggenmusigen, die nicht bei den Vereinigten dabei sind, sollen bitte bei sich zu Hause Fasnacht machen», sagt Robert Marty, Präsident der Vereinigten. Zu den Vereinigten gehören ungefähr 80 Guuggenmusigen und Wagenbaugruppen aus der Stadt Luzern und den umliegenden Agglomerationsgemeinden. «Ich habe während der Fasnacht bestimmt 30 Guuggenmusigen beobachtet, die von auswärts kommen. Es waren etwa Zürcher und Solothurner dabei. Am Samstag hatte ich das Gefühl, dass die Hälfte aller auswärtigen Guuggen nach Luzern gekommen sind», sagt Marty weiter. 

Er ärgert sich über die Beteiligung der Auswärtigen während der Fasnacht, weil sie die bereits schon engen Plätze in der Luzerner Altstadt und auch die Bühnen bespielen. Marty: «Unsere Tambourmajoren sprechen sich gegenseitig ab, wann sie wo spielen und die Auswärtigen nehmen die Plätze in Beschlag.» Er kritisiert weiter, dass es Guuggenmusigen gibt, deren Mitglieder ihre Köpfe nur geschminkt hatten: «Das ist weit, weit weg von unserer Kultur und Fasnacht, die sie nicht kennen. Darum gibt es keinen Grund, dass sie hierherkommen.»

Es waren geschätzte 314’000 Fasnächtler unterwegs 

Dass Marty so hart mit den auswärtigen Guuggen ins Gericht geht, dürfte auch daran liegen, dass sich die Vereinigten die Förderung des fasnächtlichen Geistes und die Wahrung der fastnächtlichen Tradition auf die Fahne geschrieben haben. Blickt man auf die gesamte Luzerner Fasnacht zurück, freut sich Marty über das warme, sonnige Wetter und den Rekordaufmarsch der Besucherinnen und Besucher. In der Stadt Luzern waren vom Schmutzigen Donnerstag bis am frühen Aschermittwoch geschätzte 314‘000 Fasnächtlerinnen und Fasnächtler unterwegs. Im letzten Jahr waren es mit 214‘000 Personen rund 100’000 weniger.

Rekordzahlen verzeichneten auch die Tagwache am Schmudo und die beiden Umzüge der Zunft zu Safran und der Wey-Zunft. Auch der rüüdige Samschtig war so gut besucht wie noch nie: Am Monstercorso schätzt die Luzerner Polizei die Besucherzahl auf 30‘000 und in der Nacht auf Mittwoch wollten noch rund 15’000 Personen die Fasnacht bis zum bitteren Ende der fünften Jahreszeit feiern. Auch die Luzerner Polizei konnte eine positive Bilanz zur Fasnacht 2023 ziehen. Im ganzen Kanton Luzern wurden elf Personen fest oder in Polizeigewahrsam genommen. Die Gründe waren hauptsächlich wegen Verdachts auf Vermögensdelikte oder wegen zu viel Konsum von Alkohol. Auch 13 Kindern gingen in der grossen Menschenmenge verloren. Sie konnten aber glücklicherweise in allen Fällen kurze Zeit nach der Vermisstmeldung ihren Eltern wieder zurückgegeben werden.   

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