Niederländische Küste«Die waren echt in Not, sonst springt man nicht einfach so tief»
In der Nacht ist ein Frachter vor einer niederländischen Küste in Brand geraten. An Bord befinden sich fast 3000 Autos.
Darum gehts
Vor einer niederländischen Küste brennt ein Auto-Frachter.
Es läuft ein Grosseinsatz der Rettungskräfte.
Das Schiff hat 2857 Autos geladen.
An Bord des Auto-Frachters Fremantle Highway ist ein Feuer ausgebrochen. Das Schiff befindet sich derzeit vor einer niederländischen Küste. Es hat 2857 Autos geladen, darunter auch Elektroautos. Die Rettungskräfte sind mit einem Grossaufgebot vor Ort.
Gemäss Angaben der niederländischen Küstenwache wurde mindestens eine Person beim Brand getötet. Mehrere Personen wurden verletzt. Es befanden sich 23 Personen an Bord. Ein Teil der Besatzung sei nach Brandausbruch ins Meer gesprungen. Sie konnten gerettet werden. Sie wurden unter anderem mit Atemproblemen in umliegende Spitäler gebracht.
«Einer nach dem anderen sprang», sagte Kapitän Willard Molenaar vom Amelander Rettungsboot, das als erstes an der Unglücksstelle war. «Die waren echt in Not, sonst springt man nicht einfach so tief.» Sieben Menschen retteten er und seine Crew aus der See. Die übrigen wurden mit Helikoptern von Bord geholt und in mehrere Spitäler gebracht.
«Der Brand auf dem Frachter könnte noch Tage dauern, ebenso wie seine mögliche Bergung», teilte ein Sprecher der Küstenwache am Mittwochnachmittag mit.
Ist Elektroauto Schuld am Brand?
Das Schiff habe nun Schlagseite, so die Küstenwache, und drohe zu sinken. Das Feuer breitete sich derzeit weiter aus. Die Besatzung habe zuerst offenbar versucht, das Feuer selbst zu löschen. Derzeit stehe eine spezialisierte Einheit der Feuerwehr aus Rotterdam im Einsatz. Die Küstenwache vermutet, dass ein Elektroauto der Auslöser für das Feuer ist. Das Schiff war auf dem Weg von Bremerhaven in Deutschland nach Port Said in Ägypten.
«Der Brand entwickelte sich sehr schnell», sagt ein Sprecher der Küstenwache. Die Situation sei sehr ernst. Es sei derzeit sehr schwierig den Brand unter Kontrolle zu bringen. Grund dafür sei, dass auch Elektroautos in Brand stehen.
«Bitte fliegen Sie das Schiff nicht an»
Inzwischen ist es der Küstenwache zufolge gelungen, den Frachter mit einem Kabel an einem Schlepper festzumachen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass er abtreibt und die wichtige Route von und nach Deutschland blockiert.
Wie die Küstenwache auf Twitter schreibt, sind mehrere Privatflugzeug zum brennenden Schiff unterwegs. Diese würden die Löscharbeiten behindern. Die Küstenwache bittet die Piloten, das brennende Schiff nicht anzufliegen.
Droht eine Umweltkatastrophe?
Das Sinken des brennenden Frachtschiffs könnte nach Befürchtungen von Umweltorganisationen grosse Umweltschäden zur Folge haben. «Das könnte eine Umweltkatastrophe für die Nordsee und das Wattenmeer bedeuten», sagte ein Sprecher der Stiftung De Noordzee am Mittwoch der niederländischen Nachrichtenagentur ANP. Die Sorge ist, dass Treibstoff und die Ladung – knapp 3000 Autos – ins Meer und auf den Meeresboden gelangen könnten.
Auch der Bürgermeister von Ameland, Leo Pieter Stoel, ist besorgt, dass Müll das Wattenmeer und die Küste der Inseln verseucht. Rettungskräfte versuchen inzwischen alles, um den Frachter zu stabilisieren und das Feuer zu löschen.
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