«Dieselgate»Auto-Manager müssen knapp 18 Millionen Strafe aus Privatvermögen zahlen
Im Zuge um den Abgasskandal bei VW belangte das Unternehmen die involvierten Topleute. Nun wird es teuer für die ehemaligen Manager. Aber besonders für ihre Versicherungen.
Darum gehts
Ehemalige Führungskräfte von Volkswagen wurden von ihrem früheren Arbeitgeber belangt.
Nun wurden die Beträge bekanntgegeben, die die ehemaligen Manager privat bezahlen müssen.
Der Löwenanteil der ausgehandelten Strafsumme von 288 Millionen Euro entfällt allerdings auf Versicherungen.
Der frühere Konzernchef Martin Winterkorn und drei weitere Ex-Topmanager zahlen wegen des Dieselskandals Rekord-Entschädigungen an Volkswagen. Ein Grossteil der Gesamtsumme entfällt dabei auf spezialisierte Haftpflichtversicherungen.
Laut der abschliessenden Einigung wurde ein Betrag von knapp 288 Millionen Euro (knapp 315 Millionen Franken) vereinbart. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Winterkorn persönlich zahlt 11,2 Millionen Euro. Ex-Audi-Chef und -VW-Konzernvorstand Rupert Stadler soll selbst 4,1 Millionen Euro überweisen. Bei ihm und Winterkorn geht es um die Verletzung aktienrechtlicher Sorgfaltspflichten. Der frühere Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz steuert zudem 1,5 Millionen Euro bei, der ehemalige Audi-Manager Stefan Knirsch eine Million Euro.
Den Rest – also insgesamt 270 Millionen Euro – übernehmen Versicherungen. Sie waren an den Verhandlungen neben den Anwälten der einstigen Manager beteiligt.
Im Herbst 2015 musste der VW-Konzern zugeben, dass er seit 2006 unzulässige Abschalteinrichtungen in seinen Autos eingebaut hatte, welche die Abgaswerte bei Dieselmotoren manipulierten. Diese konnten erkennen, wenn ein Auto auf dem Prüfstand war. Die Software schaltete dann die Katalysatoren in vollem Umfang ein - und im Test konnten so die vorgegebenen Abgaswerte eingehalten werden. Auf der Strasse allerdings liess die Software die Katalysatoren nur teilweise arbeiten. Dies wurde 2014 von amerikanischen Behörden entdeckt. In der Folge wurde gegen den Konzern international ermittelt und VW wurde mehrfach zu hohen Bussen verurteilt. Im Zuge der Ermittlungen wurden auch Manipulationen bei Fahrzeugen von Audi und Porsche öffentlich.
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