Aviatik: Flugbegleiterinnen benutzen Codes

Flugbegleiterinnen und -begleiter haben Codes, um während eines Fluges miteinander zu kommunizieren.

Flugbegleiterinnen und -begleiter haben Codes, um während eines Fluges miteinander zu kommunizieren.

IMAGO/Sven Simon
Publiziert

AviatikMit diesen Geheimcodes kommunizieren Flugbegleiter

Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter reden über Passagiere. Damit das nicht allzu offensichtlich passiert, benutzen sie Codes.

Passagiere, die viel zu früh nach der Landung aufstehen oder betrunken sind oder falls während des Fluges eine Gefahrensituation entsteht: Das alles sind Situationen, bei denen Flugbegleiterinnen und -begleiter nicht einfach so drauflosreden können. Man sollte die Fluggäste weder in Panik versetzen noch sollte man seinen Ärger über einen Fluggast zeigen. Dafür benutzt das Personal Geheimcodes.

Attraktive Gäste werden mit «Herzlich willkommen» begrüsst

Gegenüber «Travelbook» sagt eine Flugbegleiterin: «Wir haben einige Fachbegriffe, die Aussenstehende oft als Codes identifizieren. Zum Beispiel ist die Galley unsere Bordküche, der BIN ist das Gepäckfach über den Köpfen der Passagiere, der Passagier ist für uns ein PAX und so weiter. Wenn wir davon reden, dass die Toilette D defekt ist, dann sagen wir Delta. Oder wenn die Kollegin mir beim Boarding sagt, dass Passagier elf Alpha Extensions braucht, dann braucht Passagier in der Reihe elf auf Sitzplatz A einen Verlängerungsgurt.»

Flugbegleiterin Nathalie Reis: «Passagiere, die wir attraktiv finden, begrüssen wir mit ‹Herzlich willkommen›.» (Symbolbild)

Flugbegleiterin Nathalie Reis: «Passagiere, die wir attraktiv finden, begrüssen wir mit ‹Herzlich willkommen›.» (Symbolbild)

IMAGO/Panama Pictures

Auch über das Verhalten und Aussehen wird oft gesprochen. Bei «Wer wird Millionär» erzählte die Flugbegleiterin Nathalie Reis: «Passagiere, die wir attraktiv finden, begrüssen wir mit ‹Herzlich willkommen›.» Die anderen Passagiere hingegen werden mit «Hallo» oder «Willkommen» begrüsst.

Codes für Gefahrensituationen

«Vieles läuft über Gesichtszüge, wenn man dem Kollegen oder der Kollegin etwas andeuten möchte, wenn jemand sich unfreundlich verhält», erklärt ein 24-jähriger Flugbegleiter gegenüber «Travelbook», der anonym bleiben will. Dann verdrehe man beispielsweise die Augen. «So richtig los geht es dann in der Galley. Vorhang zu und dann kann man schon mal den ein oder anderen Kommentar über die Passagiere loslassen. Aber auch dort muss man aufpassen, denn der Vorhang ist nicht besonders geräuschdämpfend.»

Doch es gibt auch Codes für Gefahrensituationen in einem Flugzeug. Diese nennt man Transpondercodes. Pilot Patrick Biedenknapp, der auch Blogger ist, sagt: «Über einen vierstelligen Code, der von der Crew eingestellt wird, weiss der Radarlotse, in welcher Situation sich das Flugzeug befindet. Ein Transpondercode, auch ‹Squak› genannt, wird jeder Maschine bei der Radarfreigabe zugewiesen.»

Bedeutung einzelner Codes

7500: If you feel a knife bedeutet: Flugzeug entführt worden
7600: If you hear nix bedeutet: kein Funkverkehr möglich
7700: If you go to heaven bedeutet: Emergency

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