Baar ZGMartin Pfister: «Mir kommen die Tränen, wenn ich euch sehe»
Der frisch gewählte Bundesrat Martin Pfister stand am Donnerstag erneut im Rampenlicht: In Baar ZG wurde seine Wahl mit einer grossen Feier begangen – inklusive prominenten Gästen und festlicher Stimmung.
Darum gehts
Martin Pfister (Die Mitte) wurde am 12. März in den Bundesrat gewählt.
Am Donnerstag fanden in seiner Heimatgemeinde Baar ZG diverse Festlichkeiten statt.
Neben Reden gab es auch einen Festumzug durch die Ortschaft.
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Vom roten Teppich auf den Bierthron: So war die grosse Bundesratssause
Mit gezückten Handys standen die Baarer und Baarerinnen bereit, als ihr neuer Bundesrat pünktlich um 14.15 Uhr mit dem Extrazug zur grossen Feier aus Bern anreiste. Exakt dort, wo der rote Teppich bereit lag, stoppte der Wagen von Martin Pfister und seiner Frau Cacilda.
Als Erste stieg dann die amtierende Bundesrätin Viola Amherd aus dem Zug. Bundeskanzler Viktor Rossi komplettierte das Quartett, das später in der Pferdekutsche zum rappelvollen Schulhausplatz kutschiert wurde. Zur guten Laune dürfte auch das prächtige Wetter beigetragen haben. Fast schon royal winkte Pfister dabei in die Menge – aus der Kutsche und später auch vom Balkon.
«Martin hat Geschichte geschrieben», sagte der stolze Baarer Gemeindepräsident Walter Lipp. Und auch Martin Pfister war sichtlich bewegt bei seiner Rede: «Mir kommen die Tränen, wenn ich euch sehe», sagte er und appellierte an das Publikum, sich die Zuversicht zu bewahren und sich weiterhin zu engagieren: «Der grösste Feind der Demokratie ist die Gleichgültigkeit.»
Nach den Ansprachen gab es Gratis-Bier. Allerdings war das zu seinen Ehren gebraute Baarer Bundesratsbier innert Minuten alle. Auf einer Art Thron signierte Pfister später leere Flaschen mit seinem Konterfei drauf.
Nach einem Auftritt von Fahnenschwingern und Alphornbläsern leerte sich der Platz allmählich. Die geladenen Gäste machten sich auf zur zweiten Feier in intimerem Rahmen, der Rest des Festvolks machte sich auf den Heimweg.
Das offizielle Fest ist vorbei
In der Zwischenzeit haben die meisten den Heimweg angetreten. Für geladene Gäste geht die Feier in intimerem Rahmen weiter.
Teamausflug an die Bundesratsfeier
Nrec Quni (40) und Michele Zupp (27) arbeiten beide in Allenwinden, wo der neue Bundesrat Martin Pfister wohnt. Das Team entschloss sich, mehr oder weniger spontan an die Bundesratsfeier zu kommen. Den beiden gefällt es: «Wir hätten nicht erwartet, dass so viele kommen», sagt Zupp.

Nrec Quni und Michelle Zupp nahmen relativ spontan an der Feier teil.
20 Minuten/Christina PirskanenJetzt wird es urchig in Baar
Formiert zu einem Halbkreis legen jetzt die Alphornbläser los. Vor ihnen wirbeln Fahnenschwinger die Schweizer und Zuger Fahne durch die Luft.

Volle Folklore: Auch Fahnenschwinger und Alphornbläser haben an der Bundesrats-Party ihren Auftritt.
20 Minuten/Christina PirskanenDas Baarer Bundesratsbier ist innert Minuten alle
Nun gibt es Getränke und Häppchen für die Bevölkerung. Das Baarer Bundesratsbier ist jedoch bereits nach wenigen Minuten alle. Bundesrat Martin Pfister hat sich in der Zwischenzeit auf seinen «Thron» gesetzt, führt Gespräche und unterschreibt Bierflaschen.

Bundesrat oder Bierkönig? Martin Pfister signiert Bierflaschen auf seinem Thron.
20 Minuten/Christina PirskanenDie Stimmung ist ausgelassen, das Wetter frühlingshaft warm – in der Menge mischen sich Baarerinnen und Baarer, Mitglieder des National- und Ständerats sowie Regierungs- und Kantonsrätinnen und -räte. Die beiden Mitglieder des Bundesrats Martin Pfister und Viola Amherd posieren fleissig für Selfies mit der Bevölkerung.
Martin Pfister: «Mir kommen die Tränen, wenn ich euch sehe»
«Mir kommen die Tränen, wenn ich euch sehe», sagte der sichtlich gerührte Martin Pfister unter Applaus. Dann erzählte er eine Geschichte aus der ersten Klasse. Er habe der Logopädin «Frau Dosenbach» erklärt, dass er nicht zu ihr kommen wolle wegen seiner Aussprache. «Wenn du mal Bundesrat werden willst, dann musst du zu mir kommen», habe Frau Dosenbach geantwortet, worauf er beteuert habe, dass er das nicht will. Er sei dann doch zu ihr in den Unterricht: «Sie sehen, welche Folgen das hat.»
Danach sprach Pfister über die Baarer Festfreue ehe seine Rede politisch wurde: «Der Wind in Bern ist etwas rauer, aber die Stimmung im Bundesratszimmer besser, als man in der Öffentlichkeit vermutet.» Er werde nun für einige Jahre nach Bern gehen, aber Zug immer im Herzen behalten. Zum Schluss sagte Pfister: «Bleiben Sie zuversichtlich für die Zukunft, engagieren Sie sich gesellschaftlich und politisch. Denn der grösste Feind der Demokratie ist die Gleichgültigkeit.»

Vor seiner Rede winkte Martin Pfister der Menge zu.
20min/Marco ZanggerWalter Lipp zum Zweiten
Auf dem Schulhausplatz ergreift Gemeindepräsident Walter Lipp erneut das Wort. «Schön, dass Sie hier sind», begrüsst er Alt-Bundesrat Kaspar Villiger und übergibt dem neuen Bundesrat Martin Pfister als Geschenk ein Paar Socken.
Man habe vernommen, dass die Armeeausrüstung knapp werde, erklärt Lipp: «Sind die Füsse warm, bleibt der Kopf klar.» Letzten Freitag wurde bekannt, dass Martin Pfister das VBS übernimmt.
Sweet Home Alabama vor dem Schwesternhaus
Ein paar Jungs stellen sich ganz vorne vor den kleinen Balkon des Schwesternhauses: «Herr Pfister, wie gehts Ihnen?», ruft einer dem Bundesrat zu. «Tiptopp», erwidert dieser mit einem Daumen hoch.
Derweil gibt die Band das Lied «Sweet Home Alabama» zu ihrem Besten. Dicht gefolgt von «Happy» von Pharell Williams. «Das ist wohl seine Guggenmusik», rätseln einige Zuhörer. Das stimmt jedoch nicht ganz – es ist die Baarer Feldmusik, die heute Nachmittag für Bundesrat Pfister musiziert.

Martin Pfister winkt in die Menge.
20 Minuten/Christina PirskanenEs ist rappelvoll in Baar
Bei musikalischer Begleitung ist die Kutsche nun am Schulhausplatz Marktgasse angekommen. Der Platz ist inzwischen voller Menschen.

Martin Pfister und sein Gefolge sind auf dem Schulhausplatz Marktgasse angekommen.
20 Minuten/Christina PirskanenEine Kutschfahrt durch Baar bei strahlender Sonne
Bald gibt es eine gemütliche Kutschenfahrt durch Baar — Platz genommen haben Martin Pfister, seine Frau Cacilda, Bundesrätin Viola Amherd sowie Bundeskanzler Viktor Rossi. Während sie noch stehend warten, plaudern sie mit einigen Anwohnenden, die sich um die Kutsche gestellt haben.

Auch die abtretende Bundesrätin Viola Amherd scheint bester Laune zu sein.
20 Minuten/Christina PirskanenGemeindespräsident Walter Lipp: «Martin hat Geschichte geschrieben»
Wie stolz man in der Gemeinde Baar auf ihren Bundesrat ist, zeigt die Rede von Gemeindepräsident Walter Lipp: «Herzlich willkommen in der schönsten und stolzesten Gemeinde der Schweiz», eröffnete er seine Rede.
Er freue sich einen «Baarer Bundesrat» mit seiner Entourage begrüssen zu dürfen: «Schön, dass sie der Einladung folgen und mit uns einige gemütliche Stunden verbringen. Das Wetter wurde extra für diesen grossen Tag organisiert und wir haben uns für sie herausgeputzt», so Lipp.
Der Gemeindepräsident begrüsste die Bevölkerung auch noch auf Französisch und Italienisch und sagte: «Martin hat für sich und die ganze Schweiz Geschichte geschrieben.» Die theatralische Ansprache sorgte in der Menge für einige Lacher.
Jetzt sind sie da: Martin Pfister und Viola Amherd treffen in Baar ein
Pünktlich um 14.15 Uhr fährt der Extrazug aus Bern im Bahnhof Baar ein. Gemeinsam mit seiner Frau Cacilda Pfister Giacometti steigt Neo-Bundesrat Martin Pfister aus dem Extrazug aus. Begleitet wird er auch von seiner Vorgängerin Viola Amherd.

Lokale Politiker stehen Spalier bei der Ankunft von Amherd und Pfister.
20 Minuten/Christina PirskanenDer rote Teppich ist ausgerollt
Der rote Teppich ist ausgerollt — es warten bereits zahlreiche Menschen auf Martin Pfisters Ankunft.

Rund um den roten Teppich haben sich schon viele Baarer und Baarerinnen in Stellung gebracht, um einen guten Blick auf ihren neuen Bundesrat zu haben.
20 Minuten/Christina Pirskanen
Hält der Extrazug an der richtigen Stelle, muss der frisch gewählte Bundesrat Martin Pfister nicht einen Schritt abseits des roten Teppichs gehen.
20 Minuten/Christina PirskanenJetzt fehlt nur noch das Festvolk
In Baar laufen die letzten Vorbereitungen. Die Gläser und Getränke für die Bevölkerung stehen schon bereit. In einer halben Stunde trifft Martin Pfister mit dem Extrazug aus Bern ein.

Die Sitzplätze auf den Bänkli sind schon weg, die Helferinnen räumen Gläser aus.
20 Minuten/Christina Pirskanen
Vor dem Schwesternhaus in Baar ZG ist bereits das Rednerpult aufgebaut.
20 Minuten / Christina PirskanenDas Party-Programm in Baar
Baar bereitet sich bereits seit der Wahl von Martin Pfister auf diesen Tag vor: Heute wird der Zuger Bundesrat in seiner Heimatgemeinde gefeiert.
Um 14.15 Uhr treffen er, seine Vorgängerin Viola Amherd sowie weitere Politikerinnen und Politiker und Vertreterinnen und Vertreter aus Bundesbern mit einem Extrazug in Baar ein.
Musikalische Begleitung
Rund eine halbe Stunde später soll sich dann der Festzug in Bewegung setzen – vom Bahnhof aus geht es zum Schulhausplatz Marktgasse. In der «Rathaus-Schüür», die sich ebenfalls auf dem Platz befindet, gab Pfister Anfang Februar seine Kandidatur bekannt.
Angeführt wird der Festzug von den Baarer Tambouren, mitlaufen werden auch zahlreiche Ehrengäste, die Feldmusik Allenwinden, die Beresina-Grenadiere – und natürlich Bundesrat Pfister.
Alphörner und Bundesratsbier
Beim Schulhausplatz Marktgasse angekommen wird es Ansprachen von Bundesrat Pfister, dem Baarer Gemeindepräsidenten Walter Lipp und dem Landammann Andreas Hostettler geben. Zudem gibt es weitere musikalische Darbietungen der Feldmusik Baar und der Zuger Alphornbläservereinigung.
Hungrig und durstig müssen die Baarerinnen und Baarer auch nicht bleiben – es gibt Häppchen und Baarer Bundesratsbier.