Bülach ZH«Meiner Mutter wurde in die Seite gestochen»
Am Mittwoch ist in Bülach bei einem Gewaltdelikt eine Frau schwer verletzt worden. Der mutmassliche Täter, ein 41-jähriger Schweizer, wurde verhaftet.
Darum gehts
In Bülach ZH wurde eine 44-jährige Frau schwer verletzt auf einem Feldweg gefunden.
Die Polizei hat einen tatverdächtigen Mann festgenommen.
Ein Rega-Helikopter brachte die Frau ins Spital.
Die Ermittlungen zu den Hintergründen des Gewaltdelikts laufen noch.
Am Mittwoch ist es auf einem Feldweg zwischen Bülach und Bachenbülach zu einem Gewaltdelikt gekommen: Eine 44-jährige Frau wurde auf dem Leeweg schwer verletzt aufgefunden, teilte Kenneth Jones, Sprecher der Kantonspolizei Zürich, mit.
«Die Kantonspolizei Zürich konnte dank einer Nahbereichsfahndung in der Zwischenzeit einen tatverdächtigen Mann festnehmen», sagt Jones. Dabei handelt es sich um einen 41-jährigen Schweizer. Zum Einsatz kamen unter anderem Polizeihunde und ein Polizei-Helikopter.
Die verletzte Frau musste mit dem Rettungshelikopter ins Spital gebracht werden. Zur Beziehung zwischen dem Opfer und dem mutmasslichen Täter wollte sich die Polizei nicht weiter äussern.

Nach der Tat wurde ein grauer Audi vom Tatort abgeschleppt.
20min/Céline Trachsel«Meine Mutter wurde in die Seite gestochen»
Der Sohn der Verletzten sagt gegenüber 20 Minuten, dass seine Mutter mit einem Messer verletzt wurde. «Sie rief meinen Vater an und erzählte, ein Mann habe sie in die Seite gestochen», schildert der junge Mann. «Sie konnte noch angeben, wo sie sich befinde, bevor sie das Bewusstsein verlor.»
Der Vater sei sofort aus dem Haus geeilt und habe zwei Minuten später seine Frau schwer verletzt auf dem Feldweg vorgefunden und die Rettungskräfte alarmiert. Nun sei seine Mutter notoperiert worden, konnte aber noch nichts erzählen, weil sie noch schlafe. Ob sie den Mann kannte, ist der Familie nicht bekannt. «Der Name sagt uns nichts», so der Sohn. Sein Vater habe zudem keine flüchtende Person bemerkt, als er zu seiner Ehefrau eilte.
«Er war sehr nervös»
Der Schock und das Entsetzen bei den Angehörigen der verletzten Frau ist gross. Die albanische Familie vermutet, dass die Attacke gar nicht der Mutter gegolten habe: «Sie könnte stellvertretend zum Ziel des Angriffs geworden sein.»
So seien der fünffachen Mutter vor kurzem alle vier Reifen ihres Autos aufgeschlitzt worden. Zudem sei am Dienstagabend ein Mann vor ihrem Wohnhaus herumgetigert. «Ob das derselbe Mann war, der heute verhaftet wurde, weiss ich nicht», sagt ein Augenzeuge, ein Nachbar der Verletzten. «Aber er lief sicher eine Viertelstunde nur im Kreis und spielte mit einem Feuerzeug. Er war sehr nervös.»

Hier spielte sich das Gewaltdelikt ab: Der Feldweg zwischen Bülach und Bachenbülach.
BRK NewsMutter auf Feldweg abgepasst
Nach der Tat seien die Kinder in der Schule, zu der die 44-Jährige täglich ihre Kinder bringt und wieder abholt, zurückbehalten worden. «Wir mussten sofort alle rein und die Klassenzimmer wurden abgeschlossen», erzählen Primarschulkinder.
Ein Familienmitglied der verletzten Frau schildert, dass die Frau in einem Einkaufsgeschäft in der Gemeinde arbeite. Sie habe auf dem Heimweg den Feldweg genommen, um zur Schule zu gelangen, wo sie ihre Kinder abholen wollte. «Da hat er sie wohl abgepasst.»
«Die Polizei brach seine Türe mit Gewalt auf»
Noch sind die Hintergründe der Tat weiterhin unklar. Wie 20 Minuten weiss, wurde aber ein Mann, der wenige Minuten Fussweg vom Tatort entfernt wohnt, rund eine Viertelstunde nach der Tat in seiner Wohnung verhaftet. «Die Polizei brach seine Türe mit Gewalt auf und nahm ihn im Gang fest», erzählt Nachbarin Badia Labarile (44). Anschliessend seien die Forensiker gekommen und hätten jeden Gegenstand in der Einzimmerwohnung des Mannes umgedreht. «Sie suchten auch mit Hunden nach irgendetwas bestimmten», erzählt Tochter Sara Labarile (22).

Vor wenigen Wochen sei die Mutter des Verhafteten gestorben. Sara: «Aber irgendwie passt diese Tat nicht zu ihm. Ich kann fast nicht glauben, dass er etwas damit zu tun haben soll.»

Korrigendum: In einer früheren Version des Artikels stand, dass der mutmassliche Täter bereits vor der Tat vor dem Primarschulhaus mit einem Messer in der Hand gesichtet wurde. Bauarbeiter der angrenzenden Baustelle schilderten 20 Minuten, dass sie daraufhin die Polizei alarmiert hätten. Die Kantonspolizei Zürich betont, dass vor der Tat keine entsprechenden Hinweise auf den Täter eingingen und die Primarschüler erst nach der Tat in der Schule behalten wurden – nicht vorher.
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