KampagneBAG will Säuglinge gegen Grippe impfen
Damit das Gesundheitswesen im Winter nicht an den Anschlag kommt, lanciert das Bundesamt für Gesundheit eine neue Impfkampagne.
Darum gehts
- Kinder ab sechs Monaten sollen gemäss BAG gegen die Grippe geimpft werden.
- So soll das Gesundheitswesen im Winter entlastet werden.
- Der Bund versucht, 1,8 Millionen Impfdosen bereitzustellen, 50 Prozent mehr als im Vorjahr.
Dieses Jahr könnte die saisonale Grippe mit einer zweiten Corona-Welle zusammenfallen. Die Influenza, die jeweils im Oktober an Fahrt aufnimmt, beschert Ärzten und Spitälern jeweils erheblichen Aufwand. Damit Grippeinfizierte das Gesundheitssystem während der Corona-Pandemie nicht zusätzlich belasten oder gar an den Anschlag bringen, setzt das Bundesamt für Gesundheit bei den Kleinsten an. Das BAG rät, Säuglinge ab dem Alter von sechs Monaten gegen die saisonale Grippe impfen zu lassen.
Während Kinder nur leicht an Covid-19 erkrankten und das Virus schlecht auf andere Personen übertrügen, könne sie eine Grippe schwer treffen. Zudem seien Kinder oft Überträger von Influenza-Viren und Treiber der Grippewelle, wie die «SonntagsZeitung» schreibt.
Für eine Impfung der Kinder spreche ferner, dass sie bei kleinen Kindern einen besonders guten Schutz böten. Der Bund versuche, 1,8 Millionen Impfdosen bereitzustellen, 50 Prozent mehr als im Vorjahr.
Pro Jahr sterben schweizweit bis zu 2500 Menschen an der Grippe. Letzten Winter mussten die Ärzte des Kinderspitals Zürich 1400 Kinder mit Grippesymptomen behandeln, 97 davon stationär.
Auch die Europäische Komission rät zu Grippe-Impfungen. Sie forderte die EU-Staaten bereits Ende Juli auf, Grippeimpfungen auf den Sommer vorzuverlegen und mehr Impfdosen zu kaufen. «Gleichzeitige Ausbrüche der saisonalen Grippe und Covid-19 würden die Gesundheitssysteme erheblich belasten», so die Kommission.