Uni Freiburg: Bald keine Tierversuche mehr? Forschende entwickeln Alternative

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Uni FreiburgBald keine Tierversuche mehr? Forschende entwickeln Alternative

Ein Forschungsteam der Universität Freiburg entwickelt künstliche Modelle für die Krebsforschung. Damit soll die Anzahl an Tierversuchen stark reduziert werden.

Gabriela Rullo
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Gabriela Rullo
Gehören Tierversuche an Mäusen bald der Vergangenheit an?

Gehören Tierversuche an Mäusen bald der Vergangenheit an?

Foto: Universität Zürich

Darum gehts

In Zusammenarbeit mit der ETH Zürich entwickelt ein Team an der Universität Freiburg eine Alternative zu Tierversuchen in der Krebsforschung. Dank der 3D-Zellkulturmodelle soll in Zukunft in der Forschung auf Versuchstiere teilweise verzichtet werden können. Bisher werden Tumorentwicklungen und Medikamenteneffekte nämlich an Mäusen untersucht, denen eine menschliche Tumorzelle implantiert wurde. Man nennt das Maus-Xenograft-Modell.

Anhand von spezifischen Messmethoden wird nun im Forschungsprojekt die genaue Beschaffenheit transplantierter Tumore untersucht und künstlich in einer Glasschale nachgeahmt. 

Der teilweise Umstieg von Versuchstieren auf künstliche 3D-Zellkulturmodelle soll helfen, die Anzahl an Tierversuchen in der Krebsforschung stark zu reduzieren. Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) fördert das Projekt im Rahmen des nationalen Forschungsprogramms «Advancing 3R – Tiere, Forschung und Gesellschaft». Ziel des Programms ist es, Tierschutz und medizinische Forschung in Einklang zu bringen. 

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Am 13. Februar 2022 wurde in der Schweiz über die Volksinitiative «Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot» abgestimmt. Das Schweizer Volk hat die Initiative mit einem eindeutigen Abstimmungsresultat klar abgelehnt – im Kanton Bern mit knapp 79 Prozent. Tierversuche bleiben somit weiterhin Bestandteil der Schweizer Medizinforschung.

Es hat sich in der Forschung jedoch grösstenteils das 3R-Prinzip etabliert, welches anstrebt, die Tierversuche, wenn möglich, zu ersetzen («replacement»), zu verringern («reduce»), und die Umstände von Tierversuchen zu verbessern («refinement»). Dieses 3R-Prinzip galt auch als Grundsatz beim Förderungsprogramm, welches das Forschungsprojekt an der Universität Freiburg finanziell unterstützt. 

Das Forschungsprojekt mit dem Namen «Replacement of xenograft mouse models by molecularly-defined 3D in vitro systems» wurde vom Schweizerischer Nationalfond SNF mit 716’000 Franken gefördert. Leiter des Projekts sind Prof. Dr. Jörn Dengjel (UniFr) und Prof. Dr. Mark Tibbitt (ETHZ).

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