Ballon-Affäre: Ballon war laut US-Aussenministerium direkt mit Chinas Militär verbunden 

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Ballon-AffäreBallon war laut US-Aussenministerium direkt mit Chinas Militär verbunden

Der Ballon, der vom US-Militär am Wochenende abgeschossen wurde, soll Kommunikationssignale abgehört haben. Die Ausrüstung sei «eindeutig zur geheimdienstlichen Überwachung».

Der Ballon wurde vom US-Militär auf dem eigenen Territorium abgeschossen.

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Darum gehts

  • Der Ballon, der über die USA und Kanada flog und nun abgeschossen wurde, soll direkt mit Chinas Militär verbunden gewesen sein.

  • Er soll Kommunikationssignale abgehört haben, sagt das US-Aussenministerium.

  • Seit Jahren soll China «Dutzende» von Spionagemissionen in der ganzen Welt geflogen haben.

Der Ballon, den das US-Militär am vergangenen Wochenende über dem eigenen Territorium abgeschossen hat, war laut dem US-Aussenministerium direkt mit dem chinesischen Militär verbunden. Er soll in der Lage gewesen sein, Kommunikationssignale abzuhören, wie das US-Aussenministerium mitteilte. 

Er soll zu einer Flotte von Überwachungsballons gehört haben, die Chinas Militär in über 40 Länder auf fünf Kontinenten geschickt habe. Das Ministerium stütze diese Erkenntnisse auf hochauflösende Bilder, die US-Aufklärungsflugzeuge von dem Ballon gemacht hätten, wie die «New York Times» berichtet. Die Ausrüstung des Ballons sei demnach «eindeutig zur geheimdienstlichen Überwachung und nicht mit der Ausrüstung an Bord herkömmlicher Wetterballons vereinbar».

China habe ein riesiges Überwachungsprogramm geschaffen, mit dem geheime Informationen gesammelt werden könnten. Die Aussagen stellten die bislang deutlichste Verknüpfung des am Samstag vor der US-Küste abgeschossenen Ballons mit dem chinesischen Militär dar.

Peking beharrt auf meteorologischen Zwecken

Das Auftauchen eines gewaltigen chinesischen Beobachtungsballons über US-Territorium hatte die ohnehin frostigen Beziehungen beider Länder weiter abgekühlt. Das US-Militär hatte den Ballon am Samstag vor der Küste des Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik abgeschossen. Die US-Regierung wirft China vor, es habe Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking sprach dagegen von einem zivilen Forschungsballon vor allem für meteorologische Zwecke. Dieser sei vom Kurs abgekommen, der Abschuss eine «Überreaktion».

Angesichts des Streits hatte US-Aussenminister Antony Blinken kurzfristig eine Reise nach Peking abgesagt. Blinken hatte bereits am Mittwoch erklärt, der abgeschossene chinesische Ballon sei Teil eines umfangreichen Überwachungsprogramms. «Die Vereinigten Staaten waren nicht das einzige Ziel dieses breit angelegten Programms, das die Souveränität von Ländern auf fünf Kontinenten verletzt hat.» Die USA hätten dazu mit Dutzenden Ländern Informationen ausgetauscht.

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(DPA/smk)

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