Alte ScheineBanken geben ungültige Pfund-Noten heraus
Seit dem 1. März sind die alten 10-Pfund-Noten in England nicht mehr gültig. Schweizer Banken geben dennoch vereinzelt solche heraus.
Eine Bernerin ist Anfang April nach England gereist. Damit sie dort nicht mit leerem Portemonnaie ankommt, hat sie in einer Filiale der Berner Kantonalbank Britische Pfund geholt. Sie erhielt zwanzig 10-Pfund-Scheine. Doch zehn davon waren unbrauchbar: In England wird derzeit auf neue Münzen und Noten umgestellt. Seit dem 1. März 2018 kann nicht mehr mit alten 10-Pfund-Noten bezahlt werden.
«Ich finde es eine Frechheit, dass ich von der Bank ungültige Noten erhalten habe», sagt die Bernerin. Sie musste sie in England auf einer Bank gegen neue Noten eintauschen.
«Sobald neue Noten von einer Zentralbank herausgegeben und an die BEKB ausgeliefert worden sind, werden die alten Noten mit den neuen ausgetauscht und ausschliesslich die neuen am Schalter wie auch an Geldautomaten herausgegeben», erklärt Florian Kurz, Sprecher der Berner Kantonalbank AG. «Im Fall der Bernerin ist uns ein Fehler unterlaufen», so Kurz. Man entschuldige sich bei der betroffenen Person.
«Bedauerlicher Fehler»
Eine andere Schweizerin aus Niederlenz AG hat für ihren Sohn in einer Filiale der Hypothekarbank Lenzburg ebenfalls Britische Pfund bezogen. Sie hat sie nach dem 1. März, geholt. Auch sie erhielt dabei vier ungültige 10-Pfund-Scheine, die in England wertlos waren. Als die Frau sie kurz darauf bei der Hypothekarbank wieder umtauschen wollte, habe man ihr nur den Rücknahmekurs bezahlen wollen.
Auch bei der Hypothekarbank Lenzburg AG bedauert man die Unannehmlichkeiten, erklärt Rolf Bohnenblust, Leiter Finanz- und Risikomanagement. «Grundsätzlich verkaufen wir ausländische Geldnoten, die in den entsprechenden Ländern gültig und im Umlauf sind. Im vorliegenden Fall handelte es sich um einen bedauerlichen Fehler unsererseits, wofür wir uns entschuldigen.»
Wie kann man Noten in der Schweiz umtauschen?
Wer bei der Hypothekarbank Pfund-Noten zurückgeben will, kann dies zum jeweils gültigen Ankaufkurs tun. «Sofern weitere Kunden irrtümlicherweise alte Banknoten bei unserer Bank erhalten haben, werden diese selbstverständlich zum seinerzeitigen Verkaufskurs zurückgenommen, sodass die Kunden schadlos bleiben werden», erklärt Bohnenblust.
«Alte Noten können in der Regel während einer Übergangszeit eins zu eins getauscht werden. Nach dieser Übergangszeit besteht teilweise die Möglichkeit eines Ausserkurs-Handels. Das bedeutet, dass die zuständige Nationalbank für einen begrenzten Zeitraum einen tieferen Spezialkurs für die Rückgabe der alten Noten bestimmt. Anschliessend ist die Rückgabe nicht mehr möglich. Bei der 10-Pfund-Note ist der Ausserkurs-Handel aktuell noch möglich», erklärt Kurz. Sind irrtümlicherweise alte, ungültige Noten herausgegeben worden, werden sie in nachvollziehbaren Fällen eins zu eins zurückerstattet. Dies jedoch nur, wenn die Noten kurz nach dem Kauf zurückgebracht werden.
Ausländische Münzen werden kaum zurückgenommen
Auch die Raiffeisenbanken geben ab dem Erscheinungsdatum nur noch die neuen Notenserien heraus, wie Sprecher Dominik Chiavi erklärt. Die Rücknahme ist jedoch noch möglich: «Sämtliche Noten aller Serien seit der Gründung der Bank of England 1694 können bei den Raiffeisenbanken ohne Ablauffrist eingereicht werden. Sie werden zum normalen Noten-Ankaufkurs abgerechnet», so Chiavi.
Pfund-Münzen hingegen können in der Regel nicht bei den Schweizer Banken zurückgegeben werden. Die Hypothekarbank und die BEKB nehmen keine ausländischen Münzen an, wie es auf Anfrage heisst. Die Raiffeisenbanken akzeptieren lediglich Euro-Münzen.