Wegen Ukraine-Krieg - Bankiervereinigung schmeisst Gazprombank und Sberbank raus

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Wegen Ukraine-KriegBankiervereinigung schmeisst Gazprombank und Sberbank raus

Der Verwaltungsrat der Schweizer Banker stimmt für den Ausschluss der einzigen russischen Banken in der Vereinigung. Sie dürfen nicht mehr aufs Info-Portal der Banker zugreifen.

Die Sberbank (Switzerland) ist nicht mehr Mitglied der Schweizerischen Bankiervereinigung.
Der Verwaltungsrat rund um Präsident Marcel Rohner wirft die Bank wegen des Ukraine-Kriegs raus.
Die Sberbank gehört zu den grössten Finanzinstituten weltweit.
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Die Sberbank (Switzerland) ist nicht mehr Mitglied der Schweizerischen Bankiervereinigung.

REUTERS

Darum gehts

Wegen des Ukraine-Kriegs hagelt es derzeit Sanktionen gegen alles Russische. Auch die neutrale Schweiz hält sich nicht mehr zurück. Der Bundesrat gab am Freitag bekannt, dass er sein mittlerweile viertes Sanktionspaket umsetze.

Nun hat auch die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) reagiert. Der Verwaltungsrat wirft per sofort die beiden russischen Banken Gazprombank (Schweiz) und Sberbank (Switzerland) raus, wie es in einer Mitteilung heisst. Weitere russische Banken gibt es nicht in der SBVg.

Das sind Gazprombank und Sberbank

Der Verwaltungsrat der SBVg verurteile den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Das Gremium unterstütze klar die vom Bundesrat beschlossenen Sanktionen gegen Russland, die Schweizer Banken hielten sich strikt daran.

«Nur ein symbolischer Schritt»

Der Ausschluss aus der Bankiervereinigung bedeutet aber nicht das Ende des Geschäfts. Die Banken haben lediglich keinen Zugang zu Dienstleistungen und Plattformen der SBVg mehr. So kommen sie etwa nicht mehr auf das Portal mit Informationen für Mitglieder, wie ein SBVg-Sprecher zu 20 Minuten sagt. Es gibt aber auch Schweizer Banken, die nicht SBVg-Mitglied sind.

«Der Ausschluss aus der Bankiervereinigung ist für die beiden Banken materiell nicht wesentlich, er hat vor allem symbolische Bedeutung», sagt Martin Janssen, emeritierter Professor für Finanzmarktökonomie an der Universität Zürich, zu 20 Minuten.

Deshalb könne er die Massnahme auch nicht nachvollziehen. «Man stösst die beiden Banken vor den Kopf damit, obwohl sie im Gegensatz zu sieben anderen russischen Banken nicht vom Zahlungssystem Swift ausgeschlossen wurden, weil wir sie weiterhin für den Handel mit Rohstoffen brauchen», sagt Janssen.

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